Am
Dienstag-Abend kam er im Trainingslager der Austria in Antalya an,
einen Tag später hatte er bereits die erste große Chance sich der
Austria-Führungsetage, aber auch den zahlreichen Fans in Wien, die das
Spiel per Internetstream verfolgten, zu beweisen. Und er nützte sie!
Nacer
Barazite erzielte beim 3:0-Erfolg gegen Dinamo Bukarest zwei Tore,
überzeugte mit guten Laufwegen, toller Technik und Torgefährlichkeit.
Er spielte über die gesamte Spieldauer – die erste Halbzeit
neben Roland Linz, nach der Pause an der Seite von Dario Tadic.
Zuerst “Elfer”, dann mit technischem Gusto-Stückerl
Der
ehemalige Arsenal London-Stürmer traf bereits nach 13 Minuten zum
ersten Mal. Eine Ferserl-Vorlage von Fabian Koch nach Salomon-Pass
verwertete Barazite aus rund 11 Metern eiskalt ins lange Eck und sorgte
bereits früh für sein Austria-Premierentor bzw. die Führung im Test
gegen die Rumänen.
Nach 61 Minuten holte sich der 1,88 Meter große Holländer aber nochmals viele Sympathiepunkte bei den Austria-Fans.
Er
nahm einen Pass an der Strafraumgrenze gut an, dribbelte zwei, drei
Bukarest-Verteidiger aus und lupfte den Ball allein vor dem Torwart
stehend lässig in das Tor.
Aber nicht nur mit den beiden Toren
wusste Barazite zu überzeugen, auch seine gute Technik stach über 90
Minuten genauso wie seine Lauffreudigkeit heraus.
Austria-Fans fordern Verpflichtung
Einigkeit
herrscht in der Austria-Familie, wenn man die Anhänger fragt, was sie
von einer Verpflichtung von Barazite halten würden. Wir fragten auf
unserer Facebook-Fanpage nach und bekam u.a. folgende Antworten:
Johannes R.: Ja wenn er leistbar ist
Bini G.: Auf jeden fall! Erhat mir auch im spiel sehr gut gefallen!
Patrick N.: Unbedingt Verpflichten… Technisch Stark, schnell, und tore schiessen kann er auch! (-:
Wolfgang
S.: Unbedingt einen Vertrag geben! Im ersten Spiel eine super Leitung
gezeigt! Zweikampfstak, super am Ball, und GLEICH 2 TORE! Her mit ihm
an den Verteilerkreis! FORZA VIOLA!
Peter Z.: diese frage ist
sowieso überflüssig sofort einen vertrag hinlegen ohne nachzudenken
soeinen brauchen wir!!! FORZA VIOLA
Erich M.: TPMG bitte zuschlagen – wäre, zumindest was die technik angeht, ein würdiger Mile ersatz :)
Fans vor Ort und “Daxi” überzeugt
Aber
auch die Austria-Fans vor Ort, in Antalya, sind von ihm überzeugt. Wir
sprachen mit 1911aktuell.at-Gastredakteur “Virus” über Barazite.
Er
meint: “Ein toller Einstand. Er kann den Ball annehmen, führen und zum
Abschluss bringen, bewegt sich sehr viel, setzt sich in den Zweikämpfen
gut durch und findet sinnvolle Räume.” Unser Mann vor Ort würde eine
Verpflichtung sehr befürworten.
Karl Daxbacher sagt in einer
Presseaussendung der Austria folgendes über Barazite: “Ein technisch
sehr guter Spieler. Er hat Qualität, ist schnell und bleibt ein
interessanter Mann für uns.”
Auch der Angreifer selbst ist nicht
unzufrieden: “Ich habe es sehr genossen. Wenn man zwei Tore schießt und
vieles gelingt, kann man zufrieden sein. Mir gefällt, dass Austria
einen technischen Fußball mit Flachpassspiel praktiziert. Ich fühle
mich sehr wohl, würde gerne bleiben.”
Koch überzeugt
Fabian
Koch weiß die Veilchen vor Ort in seinem dritten Aufritt als Austrianer
durchaus zu überzeugen. “Virus” meint, er arbeitet viel nach vorne,
müsse aber noch ruhig werden.
Auch die Integration dürfte durchaus
gut funktionieren. Der Ex-Innsbrucker scheint gut vom Team aufgenommen
geworden zu sein, auch Barazite scheint sich gut mit Junuzovic, Linz
& Co. zu verstehen - zu seinem zweiten Treffer gratulierten ihm die
anderen neun Feldspieler am Feld sofort herzlichst.
Zurücklehnen
darf sich Barazite nun dennoch nicht, er muss vorallem Parits und
Daxbacher auch noch die weiteren Tage im Training überzeugen, danach
wird über eine mögliche Verpflichtung entschieden.
Almer
– Klein, Wallner, Ortlechner (46. Troyansky), Leovac – Stankovic (72.
Gorgon), Baumgartlinger, Junuzovic (46. Dilaver), Liendl (46. Salomon)
– Jun (70. Tadic), Linz.
Aus Antalya-Lara berichtet 1911aktuell.at-Gastreporter “Virus”
Mit
3:0 fertigte die Austria am vergangenen Mittwoch Dinamo Bukarest ab.
Ein Sieg ist auch für das Testspiel gegen Hajduk Split das Ziel.
Dazu
verhelfen können auch wieder drei Austrianer, die zuletzt
verletzungsbedingt passen mussten: Florian Klein, Julian Baumgartlinger
und Marko Stankovic. Nicht dabei ist dafür Mittwoch-Doppeltorschütze
Nacer Barazite, welchen die violette Führungsetage weiterhin unbedingt
verpflichten möchte. Am Montag, dem letzten Tag der Übertrittszeit,
soll dies über die Bühne gehen.
Im Tor darf gegen die Kroaten
Robert Almer beginnen. Vor ihm sollen anfangs Florian Klein, Manuel
Wallner, Manuel Ortlechner und Marin Leovac Gegentore verhindern. Das
Mittelfeld bilden Marko Stankovic, Julian Baumgartlinger, Zlatko
Junuzovic sowie Michael Liendl. An vorderster Front stürmt Kapitän
Roland Linz an der Seite von Tomás Jun.
Jun-Schuss landet an der Stange
Es
dauert 14 Minuten bis das Spiel die erste große Chance schreibt: Ein
weiter Pass von Michael Liendl auf Stürmer Jun, der die Split-Abwehr
überspielt, abzieht, aber nur die Stange trifft und damit genauso
erfolglos wie Marko Stankovic mit dem Nachschuss bleibt.
In der 20. Minute die nächste Austria-Chance: Freistoß an
der Strafraumgrenze, jedoch in die Hände des Hajduk-Goalies.
Auch
acht Minuten später besteht Torgefahr: “Stanko” trickst sich durch die
kroatische Defensive, legt auf Jun ab, dessen Flanke jedoch abreißt und
keinen Abnehmer findet.
Weitere Chancen auf beiden Seiten
Nach
einer halben Stunde hat auch Hajduk Split eine Chance: Unter Mithilfe
der FAK-Abwehr kommt der Ball an der Strafraumgrenze zu einem Gegner,
der jedoch diese Gelegenheit vergibt – Glück für Violett!
Und es
dauert erneut nur zwei Minuten bis zur nächsten Tor-Möglichkeit: Leovac
flankt zu Goalgetter Roland Linz. Doch der Steirer vergibt knapp.
Orientierungsprobleme
bei Florian Klein und Manuel Wallner eröffnen kurz vor der Halbzeit
noch eine Chance für den Gegner, diese wird jedoch erneut vergeben.
Nachdem
die Austria-Stürmer noch zwei weitere kleinere Möglichkeiten nicht
nützen, weil sie dabei zumeist einen Schritt zu spät dran sind, geht es
torlos in die Halbzeit, aus welcher die Austria mit drei
Spielerwechseln kommt:
Fernando Troyansky ersetzt Manuel Wallner,
Emir Dilaver soll statt Zlatko Junuzovic im Mittelfeld für Akzente
setzen und Patrick Salomon kommt für Michael Liendl in das Spiel.
Austrianer eröffnen auf beiden Seiten Chancen
Nach
der Halbzeitspause dauert es neun Minuten bis zur nächsten Chance:
Julian Baumgartlinger läuft gut in den freien Raum, bekommt den Ball,
schießt aber knapp über das Tor.
In der 64. Minute sind es erneut
Austria-Spieler, die eine Chance eröfnnen, diesmal jedoch auf der
falschen Seite: Marin Leovac mit einem Katastrophenpass zu Fernando
Troyansky, der die Situation etwas verschläft und somit Hajduk Split
die Möglichkeit zu einer nächsten Chance gibt. Doch die beiden
Verteidiger haben Glück: Ihr Fehler werden nicht bestraft, der Kroate
vergibt.
Nach gut 70 Minuten kommt Dario Tadic ins Spiel. Er ersetzt den Tschechen Jun.
Bringt “Gogo” die Wende?
Kurz
später hat die Austria ein weiteres Mal Glück: Ein Bombenfreistoß von
Hajduk aus rund 25m geht nur knapp am Tor von Robert Almer vorbei – es
steht weiterhin 0:0.
Es folgt noch ein weiterer Wechsel: Alexander
“Gogo” Gorgon ersetzt Marko Stankovic und soll dafür sorgen, dass sich
die beiden Teams nicht torlos trennen.
Eine große Möglichkeit dazu
gibt es noch: 85. Minute, Roland Linz scheitert vorerst am Torwart, der
Ball kommt zu Kollege Tadic, der den Ball aber über das Tor hebt.
Somit endet das Testspiel der beiden je 100-jährigen Traditionsklubs torlos.
Die
nächste Chance es besser zu machen und für Tore zu sorgen haben die
Veilchen am Mittwoch – da wird gegen den FC Lugano gespielt.
****************************************************************
Auf
den 3:0-Sieg gegen Dinamo Bukarest folgte am Samstag-Nachmittag eine
Nullnummer gegen das kroatische Spitzenteam Hajduk Split. Auch dieses
Mal war 1911akuell.at-Gastreporter “Virus” am Platz in Antalya-Lara vor
Ort und beobachtete so einiges. Wir telefonierten unmittelbar nach dem
Spiel mit ihm und holten uns seine Meinung über das Spiel bzw. einzelne
Spieler ein.
Schwache Abwehr
Defizite sah er ganz klar in der
Abwehr: “Da waren einige Fehler dabei. Klein und Wallner passen gar
nicht zusammen, auch Marin Leovac war defensiv zu oft unkonzentriert.”
Austria-Urgestein
Fernando Troyansky kommt ebenfalls nicht ganz ohne Kritik davon: “Er
hat wie immer total gekämpft, alles gegeben. Aber auch ihm sind zu
viele unnötige Fehler unterlaufen.”
Was zugleich auch bedeutet, dass
nach vorne nicht mehr all zu viel ging. “Virus” meint: “Durch die
Nachlässigkeiten in der Abwehr musste der einzige defensive
Mittelfeldspieler, Julian Baumgartlinger, mehr nach hinten arbeiten,
konnte dadurch nicht mehr so viele Akzente nach vorne setzen.”
Almer rettet mehrmals
Doch
zum Glück der Veilchen-Elf wurden die Fehler nicht bestraft und Hajduk
vergab mehrere Chancen. Teilweise aufgrund des eigenen Unvermögens,
aber auch dank eines starken Rückhaltes namens Robert Almer. “Er hielt
heute alles, was es zu halten gab in guter Manier, zeichnete sich
mehrmals sehr gut aus. Da kann man überhaupt nichts sagen!”
Sturmduo Jun + Barazite?
Ähnlich
gut hat unserem Gastreporter die Leistung von Marko Stankovic, der nach
einem Muskelfasereinriss sein Comeback gab, gefallen: “Spielte sehr
brav, schlug einige Flanken gut zur Mitte.” Wer in der Mitte zumeist
auf diese wartet, ist kein großes Geheimnis: Die Stürmer – in diesem
Spiel Tomás Jun und Roland Linz, zu welchen er sich ebenfalls kein
Blatt vor den Mund nimmt: “Jun war eindeutig der bessere Stürmer, Linz
hat mir gar nicht gefallen. Er wirkte relativ lustlos, vergab auch die
ein oder andere Chance.”, meinte er und fügte nach kurzer Pause hinzu:
“Sollte Bara tatsächlich kommen, muss sich Daxbacher ernsthaft
überlegen, wen er im Angriff spielen lässt. Wenn Linz so weiter wie in
den bisherigen Testspielen kickt, muss er ganz schön Gas geben, um
seinen Stammplatz zu halten.”
Barazite-Transfer am Montag fix?
Wer
mit ‘Bara’ gemeint ist, wird vermutlich keinen überraschen: Nacer
Barazite. Der Offensivallrounder weilte von Dienstag-Abend bis
Freitag-Früh in der Türkei beim Austria-Team und wusste in den
Probetrainings sowie im Testspiel gegen Dinamo Bukarest zu überzeugen.
Jetzt soll er verpflichtet werden! Viel Zeit bleibt jedoch nicht mehr,
in der Nacht von Montag auf Dienstag schließt das Transferfenster.
Am
Montag möchte die Austria laut Kronen Zeitung den Transfer über die
Bühne bringen – da gastieren Barazite und sein Vater zu medizinischen
Tests bzw. Verhandlungen in Wien, weshalb AG-Vorstand Markus
Kraetschmer seinen Besuch im Trainingslager kurzfristig absagen musste.
Was vermutlich keinen stören wird, wenn dafür Barazite bald endgültig das violette Trikot trägt…