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DAC Dunajska Streda - Slovan Bratislava ABGESAGT
13.09.09 



























11.09.2009 Spielabsage aus Angst

Aus Angst vor Ausschreitungen und Sorge vor nationalistischen Demonstrationen ist das für Sonntag angesetzte Spiel
 zwischen den rivalisierenden Klubs DAC Dunajska Streda und Slovan Bratislava in der slowakischen Liga abgesagt worden.

Zu dieser Entscheidung sah sich die Slowakische Fußball Liga (ULK) auf Anraten der Polizei gezwungen, die bei der Begegnung
nicht für die öffentliche Sicherheit garantieren wollte.

Im November 2008 kam es beim 0:4 des DAC gegen Slovan zu schweren Ausschreitungen mit insgesamt 50 Verletzten.

http://www.sport1.de/de/fussball/fus_international/newspage_150707.html

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Slowakei verbietet Sólyom Einreise

http://volksgruppen.orf.at/ungarn/aktuell/stories/110319/

Die slowakische Regierung greift zu drastischen Mitteln, um den umstrittenen Besuch des
ungarischen Präsidenten László Sólyom in der slowakischen Grenzstadt Komarno (Komarom) zu verhindern.
  
Wenige Stunden vor der geplanten Teilnahme Sólyoms an der Einweihung einer Statue für den
ungarischen Nationalheiligen Stephan I. in Komarno teilte der slowakische Regierungschef Robert Fico heute
 Nachmittag in Bratislava nach Angaben der Nachrichtenagentur TASR mit,
 dass dem ungarischen Präsidenten die Einreise in die Slowakei verweigert werde.
  
 
 Besuch fällt mit Jahrestag zusammen
Seine Entscheidung stehe im Einklang mit slowakischem und europäischem Recht, sagte Fico,
und sei der ungarischen Regierung zuvor in einer diplomatischen Note mitgeteilt worden.

Fico hatte den Besuch als "grobe Provokation" bezeichnet, weil er mit dem Jahrestag der
Niederschlagung des "Prager Frühlings" durch Warschauer-Pakt-Truppen zusammenfällt,
an der im Jahr 1968 auch ungarische Verbände beteiligt waren.
 
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Slowakei setzt auf Slowakisch
Nur noch die slowakische Sprache soll öffentlich benutzt werden dürfen.
 Sonst drohen hohe Geldstrafen. Trotz Ausnahmen fühlen sich die Slowaken
 mit ungarischer Herkunft diskriminiert. VON SASCHA MOSTYN



PRAG taz | Über der Donau blitzt und kracht es dieser Tage gewaltig. Auslöser ist ein neues Sprachgesetz in der Slowakei,
das zum 1. September in Kraft treten soll. Das Gesetz kommt einer linguistischen Gleichschaltung der Slowakei gleich.
Denn nur noch die slowakische Sprache darf öffentlich benutzt werden: auf Straßenschildern und Speisekarten,
in Bekanntmachungen und bei Restaurantnamen.

Denn, so der slowakische Premier Robert Fico, die Slowakei sei ein souveränes Land, in dem Slowakisch die offizielle Amtssprache sei.
 "Und die muss jeder Bürger beherrschen, ohne Rücksicht auf dessen Nationalität," erklärte Fico. Andernfalls drohen Strafen von 100 bis 5.000 Euro.


"Das ist ein Gesetz, das objektiv die eigenen Bürger diskriminiert," kritisierte der deutsche EU-Abgeordnete Michael Gahler (CDU) die Sprachregelung.
 Etwa 10 Prozent der slowakischen Bürger sind ungarischer Nationalität. Sie fühlen sich in ihren Rechten arg beschnitten.

Kritiker der Gesetzesnovelle sehen in ihr den Versuch, den Gebrauch der ungarischen Sprache in der Slowakei zu verbieten.
"Ein multinationales Land in einen homogenen Staat umzuwandeln, eine gewaltsame Assimilation durchzuführen,
das lässt sich nicht mit den Werten der Europäischen Union vereinbaren und widerspricht internationalen Gesetzen zum Minderheitenschutz"
schimpft der ungarische Präsident Laszlo Solyom in Richtung Bratislava. Ungarn hat sich sogar bei der UNO-Menschenrechtskommission und
dem Europarat über das slowakische Sprachengesetz beschwert.

"Die Ungarn sind hysterisch," meint Petr Duhan, Programmdirektor des tschechischen Rundfunks und slowakisch-ungarischer Abstammung.
"Das neue Sprachengesetz überschreitet keine herkömmlichen Normen." Denn, so Duhan, das Gesetz gilt nicht für Orte und Bezirke,
in denen eine nationale Minderheit mehr als 20 Prozent der Bevölkerung stellt. Das trifft für die Ungarn zu, die hauptsächlich im Süden der Slowakei leben.

Zwar müssen sich die Ungarn dort nun mit der Tatsache abfinden, keine zweiprachigen Ortschilder mehr zu haben.
Auf Ämtern und Behörden aber kann auch weiter Ungarisch geredet werden. "Die Reaktion auf das slowakische Sprachengesetz zeigt allerdings mal wieder auf,
wie schlecht die slowakisch-ungarischen Beziehungen auch heute noch sind," sagt Duhan.

Schlecht ist das Verhältnis seitdem der Vertrag von Trianon 1920 Ungarn um fast zwei Drittel seines Reiches beschnitten
und aus Oberungarn die Slowakei gemacht hat. Das Problem scheint aber hauptsächlich eines der hohen Politik.
Die Regierung in Budapest sieht sich als Schutzherr aller Ungarn, auch derer, die außerhalb von Ungarn leben.

Das wird in Bratislava genauso mit Misstrauen betrachtet wie mögliche Autonomiebestrebungen der slowakischen Ungarn.
Jedoch nur fünf Prozent der Ungarn in der Slowakei sind für ein autonomes Gebiet am Donauufer, ergab eine Umfrage des
"Forum Instituts für Minderheitenforschung" 2008. Eine kulturelle Autonomie, in der die Minderheit selbst ihre Kultur- und Bildungsinstituionen leitet,
 fordern 19 Prozent der Ungarn.

Die Spannungen zwischen den Nachbarn wuchsen nach dem Regierungswechsel in Bratislava 2006. Die Partei der ungarischen Koalition (SMK)
 wechselte damals nach sieben Jahren in der Regierung in die Opposition.

Die Regierung unter dem Sozialdemokraten Robert Fico ging eine Koalition mit der anti-ungarischen Slowakischen Nationalpartei (SNS).
Deren Chef Jan Slota versucht seitdem alles, um Budapest zu ärgern. Die Ungarn seien "Mongolen" und die ungarische Außenministerin Kinga Göncz
"Hitler im Rock". Selbst der mytische ungarische Vogel Turul war nicht vor Slotas Ausfällen sicher. Der sei ein "widerlicher ungarischer Papagei,"
ereiferte sich Slota als Göncz sich nach dem slowakischen Minderheitsgesetz erkundigte.

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Sonntag, 13. September 2009 http://diskriminierung-de-cz-sk.blogspot.com/2009/09/schusse-der-slowakisch-ungarischen.html
„Schüsse an der slowakisch-ungarischen Grenze“

Der Sprachenstreit zwischen Budapest und Bratislava wird auch bei den Nachbarländern zum Teil mit Interesse und Sorge beobachtet.
So liess der tschechische Präsident Vaclav Klaus wissen, dass Ungarn "Erweiterungsambitionen" nachgeht.

Christina Janssen berichtete am 10. September bei Deutschlandfunk dass die Spannung zwischen Budapest und Bratislava auch in Prag
mit Sorge verfolgt wird: „Ein tschechischer Kommentator schrieb diese Woche: Wären Ungarn und die Slowakei nicht in NATO und EU eingebettet,
dann würde an der slowakisch ungarischen Grenze längst geschossen werden.“

Tschechiens Präsident Vaclav Klaus kommentierte die Lage im polnischen Sopot, beim Präsidententreffen der Visegrad-Vier.
Er behauptete die ungarischen Politiker haben "Erweiterungsambitionen". Als diese Aussagen grosse Echo bei tschechischen und ungarischen Medien
 fanden müsste er seine Worte „konkretisieren“. Er habe damit keine territorialen Ansprüche gemeint, sondern Ambitionen Ungarns,
seinen Einfluss über seine Grenzen hinaus auf ethnische Ungarn im Ausland auszudehnen.

Klaus Rückzieher

Politische Beobachter interpretiern Vaclav Klaus Dementierung als ein Rückzieher. Denn seine Aussagen über Ungarn hatten beim Präsidententreffen
der Visegrad-Vier für gewisse Spannung gesorgt. Der ungarische Staatsoberhaupt Laszlo Solyom forderte bei einem Zwiegespräch Klaus auf
 „die Sache klar zu stellen“.

Eigentlich hatte Vaclav Klaus klar genug geprochen:"Ich fühle die Nervosität, die in der Slowakei entsteht." Er nehme "gewisse
langfristige Ambitionen Ungarns wahr, sich irgendwohin zu erweitern. In diesem Sinne verstehe ich die slowakische Haltung."
udem betonte Klaus, dass "keine radikalen Schritte", die die Nachkriegsordnung in Europa verändern würden, unternommen werden könnten.
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Ungarn und Slowakei: Theologen und Franziskaner für Versöhnung
15.09.2009
http://www.kathweb.at/content/site/nachrichten/database/28132.html



Pressburg-Budapest, 15.09.2009 (KAP) Ungarische und slowakische katholische Intellektuelle haben einen offenen Brief an alle Christen in Ungarn
und der Slowakei gerichtet, in dem sie einen "anachronistischen Nationalismus" verurteilen. Dieser verbreite Spannungen und Feindschaft,
könne Blut und Tränen nach sich ziehen und Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitige Achtung behindern, heißt es.



Initiatoren des offenen Briefes sind zwei Theologen, die eng mit Österreich verbunden sind: von ungarischer Seite Andras Mate-Toth,
Professor an der Universität Szeged, und von slowakischer Pavel Mikluscak, Hochschulprofessor in Pressburg.



Eine weitere katholische Initiative zur Deeskalation im Konflikt zwischen den beiden Ländern war die spirituelle Begleitung des Treffens
der Ministerpräsidenten Ungarns und der Slowakischen Republik, Gordon Bajnai und Robert Fico, am 11. September im ungarischen Grenzort Szecseny.
Das Treffen hatte der Bereinigung offener Fragen in Bezug auf die Stellung der ungarischen Volksgruppe in der Slowakei gegolten.



Zeitgleich mit dem Gespräch der beiden Regierungschefs hatte in der überfüllten katholischen Pfarrkirche des Orts ein Versöhnungsgebet stattgefunden.
Es war von ungarischen und slowakischen Franziskanern gemeinsam vorbereitet worden.



Wie P. Csongor Szerdahelyi, der Sprecher der ungarischen Franziskaner, sagte, bete man "wie schon vor 900 Jahren" gemeinsam um Frieden zwischen
 den beiden Völkern. Einer der slowakischen Franziskaner sagte, zwar könne man nicht davon ausgehen, "dass die Politiker aus der Verhandlung völlig
 verändert hervorgehen", aber das Gebet könne "ein Impuls sein, wenn sie davon erfahren". Letztlich liege alles "in Gottes Händen".



In dem offenen Brief rufen Mate-Toth und Mikluscak unter Berufung auf das Konzilsdokument "Gaudium et spes", auf die Enzyklika "Caritas in veritate"
 von Papst Benedikt XVI. sowie den Versöhnungsbrief der Bischofskonferenzen der beiden Länder aus dem Jahr 2006 dazu auf, "aus dem Geist des Evangeliums
zu leben und sich für Solidarität und Frieden einzusetzen".



Es sei die Zeit gekommen für den vom Apostel Paulus eingemahnten "Dienst der Versöhnung". Er solle dem Dialog, der ethnische Grenzen überwindet,
 dem Zeugnis des Friedens und dem Zusammenhalt zwischen dem ungarischen und dem slowakischen Volk dienen. Mit den Unterschriften bezeuge man die Einheit
 und weise "jede Art von Politik zurück, die zur Feindschaft aufstachelt". Die von vielen Völkern bewohnte Region werde nur eine Zukunft haben,
wenn sie in den Werten des Christentums und eines aufgeklärten Humanismus verwurzelt sei.