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Hannover 96 / AWD-Arena

Kapazität national: 49.000 Plätze
Sitzplätze: 42.000
Stehplätze: 7.000
(komplett überdacht)

Kapazität international: 45.000 Sitzplätze

Die AWD Arena, die bis 2002 Niedersachsenstadion hieß, ist ein Fußballstadion in Hannover und Wettkampfstätte des Fußball-Bundesligisten Hannover 96. Das ursprünglich ca. 86.000 Zuschauer fassende Stadion wurde 1954 fertiggestellt und seither anlässlich der Durchführung verschiedener Fußball-Großereignisse mehrfach umgebaut. Heute hat es 49.000 überdachte Zuschauerplätze. Während der WM 2006 war das Stadion in FIFA-WM-Stadion Hannover umbenannt worden.

Beim Bau des Stadions zwischen 1952-54 wurde Trümmerschutt aus dem Zweiten Weltkrieg zur Anlage eines riesigen Walls verwendet, an den die Plätze der damals beherrschenden Westtribüne gebaut wurden. Die Baukosten betrugen damals vier Millionen D-Mark. Die erste Fußballmannschaft von Hannover 96, die zuvor im Eilenriedestadion gespielt hatte, trug hier ab 1959 regelmäßig ihre Heimspiele aus. Auch die Vereine Arminia Hannover, OSV Hannover, TSV Havelse und Sportfreunde Ricklingen, die zwischenzeitlich Aufstiege in die zweiten und dritten Fußball-Spielklassen geschafft hatten, trugen zahlreiche Spiele im Niedersachsenstadion aus. Bis zum Umbau 2003 fanden im Niedersachsenstadion 29 Fußball-Länderspiele, vier deutsche-Meisterschafts-Endspiele, neun DFB-Pokalendspiele, zwei DFB-Supercupfinals und ein Spiel im Europapokal der Pokalsieger statt.

Außerdem war das Niedersachsenstadion Schauplatz von mehreren deutschen Leichtathletik-Meisterschaften, dem deutschen Turnfest, Länderspielen und deutschen Finals im Feldhandball, Rugby und American Football. Vor der Übergabe an eine Betreibergesellschaft wurde es auch für gemeinnützige Zwecke genutzt, z.B. für Schulbuchflohmärkte, den evangelischen Kirchentag 1983 und eine inzwischen abgerissene Turnhalle an der Osttribüne auch für den Schulsport.

Seit den Auftritten der Rolling Stones 1982 war das Stadion wegen der weitausladenden Westtribüne ein beliebter Spielort für Rock- und Popgrößen. Seither entwickelte es sich zur Open-Air-Konzertstätte Nummer eins in Norddeutschland. Für die Umbauphase 2003/04 wurde eine provisorische Open-Air-Arena für 60.000 Zuschauer am EXPO-Gelände errichtet. 2006 wurde die Open-Air-Tradition wiederum mit einem Konzert der Rolling Stones in der neuen Arena wiederbelebt.

Zur Fußball-WM 1974 fand ein Umbau des Stadions statt. Dabei wurde die Anzahl der Sitzplätze auf 38.000 erhöht, was eine Verringerung der Gesamtkapazität auf 60.400 Zuschauer zur Folge hatte. Die Umbaukosten betrugen 26 Millionen D-Mark. Zur Fußball-Europameisterschaft 1988 erfolgten weitere, jedoch kleinere Umbauten. Die schrittweise Einführung von Einzelsitzen und die Umwandlung von weiteren 8.000 Stehplätzen in Sitzplätze führte zu Kapazitätsgrößen von 55.000 (1988) bzw. 50.000 Personen nach einer Sanierung 1998.

Bis 2003 hatte das Niedersachsenstadion hohe, an Zahnbürsten erinnernde Flutlichtmasten, Leichtathletik-Anlagen inklusive Laufbahn und etwa 60% unüberdachte Plätze. Bis dahin hatte das Stadion einen eigenständigen architektonischen Charakter. Diesen verliehen ihm die wuchtig-beherrschende Westtribüne mit einem weitüberspannenden Dach, eine relativ kleine Haupttribüne mit einem gewellten Dach, zwei einzeln stehende große Stehplatzblöcke sowie die markanten Flutlichtmasten.

2003/04 kam es zu erneuten Umbauten für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006, bei der die Sportanlage komplett zu einer Fußballarena umgestaltet und zu etwa 70% abgerissen wurde. Stehen blieb nur der riesige Wall der Westtribüne, der inzwischen auf seiner Rückseite vollständig von 50 Jahre alten Bäumen bewaldet war. Das Dach und etwa 1/4 der Plätze an den Außenrändern der Westtribüne wurden wie die Nord-, Süd- und Osttribüne abgerissen. Der Umbau kostete 65 Millionen Euro.

Die Rasenfläche, unter der ein leistungsstarkes Drainage-System und eine Bodenheizung installiert wurden, wurde nach Entfernung der Leichtathletik-Anlagen direkt an die Westtribüne herangerückt und die übrigen Tribünen darum gebaut.

Die neue Überdachung ist das eigentliche Herzstück des Stadions. Sie wurde vom Architektur-Büro Schulitz & Partner ursprünglich für das alte Niedersachsenstadion entworfen und sorgt durch ihre geschwungene Form dafür, dass sich die komplette Stadionkonstruktion harmonisch in das Stadtbild einfügt. Das Dach ist unterteilt in zwei Bereiche: Den Außenring, der mit einem Trapezblech bedeckt ist und den Innenring, der mit einer ETFE-Folie bespannt ist. Diese Folie lässt über 90% des UVA- und UVB-Lichtes durch und sorgt somit für ein gutes Wachstum des Stadionrasens. Ein Austausch des Spielfeldes, wie er etwa im Dortmunder Signal Iduna Park oder in der Hamburger AOL Arena mehrfach pro Saison nötig ist, da der Rasen dort durch die hohen Tribünen- und Dachkonstruktionen nicht ausreichend mit Tageslicht versorgt wird, ist in der AWD Arena nicht beziehungsweise deutlich seltener nötig.

Statt der bisherigen Anzeigetafel bekam die Arena zwei moderne Videotafeln und statt der Flutlichtmasten, im Volksmund „Zahnbürsten“ genannt, 160 moderne Einzelscheinwerfer, die in die Dachkonstruktion integriert wurden und eine Beleuchtungsstärke von 1500 Lux liefern.

Architektonisch unterscheidet sich das Stadion von den meisten Stadion-Neubauten vor allem durch seine Asymmetrie. Da die alte Westtribüne mit ihren geringen Neigungswinkeln erhalten blieb und die neue Osttribüne möglichst steil errichtet werden sollte, mussten die Hintertortribünen so konstruiert werden, dass sich die Steigung sukzessive von West nach Ost vergrößert.

Der neue Business- und Logenbereich der AWD-Arena befindet sich ebenso wie der Pressebereich in der Ost-Tribüne des Stadions. Es gibt ca. 1250 Business-Sitze, 29 VIP-Logen für zehn bis zwölf Personen und 96 Presseplätze.

In den 70er bis Anfang 80er Jahren war die sogenannte Lindener Kurve im damaligen Sitzplatzblock M auf dem Oberrang der noch heute stehenden Westtribüne Zuhause der Fans, die man sämtlich nach dem Namen des damals größten Fanclubs 'Rote Wölfe' nannte. Anfang der 80er Jahre wurde der Fanblock aus wirtschaftlichen und Sicherheitsgründen auf die gegenüberliegende Seite in einen kleinen Stehplatzbereich hinter dem Tor verlegt, der den Namen H31 hatte. Anfang der 90er Jahre begann sich der Fanbereich auf den benachbarten Sitzplatzblock I32 auszudehnen. Heutiger Fanbereich der Heimmannschaft Hannover 96 ist die gesamte Nordtribüne und -kurve.

Im Jahr 2002 wurde der Name des Niedersachsenstadions an den Finanzdienstleister AWD verkauft, das Stadion hieß nunmehr offiziell "AWD Arena".

In den Jahren zuvor war es in der Politik und auch in Fankreisen zu Kontroversen um den Bau einer neuen Fußballarena gekommen, die schließlich zum Beschluss für den Erhalt und eine umfassenden Sanierung des Niedersachsenstadions 1997/98 führten. Durch den überraschenden Fußball-Weltmeisterschaftszuschlag für Deutschland und anschließend auch für Hannover kam es dann 2003/04 schließlich doch noch zum Arena-Umbau
Die neue Fußball-Arena wurde am ersten Fußball-Bundesliga-Spieltag nach der Winterpause (Saison 2004/2005), am Sonntag, den 23. Januar 2005 mit dem Spiel Hannover 96 - Bayer 04 Leverkusen (0:3) eingeweiht. Das Stadion bietet nun rund 49.000 Zuschauern komplett überdachten Platz. Davon sind ca. 8.000 Plätze Stehplätze, die zu internationalen Ereignissen in 4.000 Sitzplätze umgewandelt werden können. Hinzu kommen 29 Logen und 1.241 sogenannte Business-Seats. Ebenfalls wurde nach dem Umbau das elektronische Einlass- und Bezahlsystem eingeführt. Die ganze gastronomische Verpflegung spielt sich somit bargeldlos ab, was viele Hannoveraner als auch Gäste verärgert.

http://de.wikipedia.org/wiki/AWD-Arena









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