Grünwalder Stadion München
Plätze: 21.272
http://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCnwalder_Stadion
Das Gelände wurde bereits seit 1911 von Wilhelm Hilber, dem
Vizepräsidenten des damals noch „TV 1860“ genannten
Vereins gepachtet und provisorisch als TV 1860-Stadion genutzt, damit
kann die Spielstätte als erstes Münchner Fußballstadion
gelten. 1922 wurde das Gelände von der Familie Peter durch den TSV
1860 für 700.000 Reichsmark erworben. Nach dem Abriss der alten
Holztribüne und dem erfolgten Neubau in Stahlbetonbauweise in den
Jahren 1925 bis September 1926 erhielt das damals größte
Stadion in Süddeutschland 1927 den Namen Heinrich-Zisch-Stadion
nach dem Vereinspräsidenten Heinrich Zisch. Aufgrund einer
wirtschaftlichen Notlage des Vereins wurde das Stadion 1937 an die
Stadt München veräußert, in Städtische
Hanns-Braun-Kampfbahn umbenannt und in den Folgejahren grundsaniert.
Gegen Ende des zweiten Weltkriegs war das Stadion aufgrund der
Zerstörungen durch zwei Fliegerangriffe vom 7. September und 2.
Oktober 1943 nicht mehr nutzbar und der provisorische Spielbetrieb im
dann in Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße
umbenannten Stadion begann erst nach Kriegsende wieder.[1]
Bis zum Bau des Olympiastadions für die Olympischen Spiele 1972
war das Grünwalder Stadion gemeinsame Spielstätte der
Fußball-Bundesligisten TSV 1860 München und des FC Bayern
München.
Die „Löwen“ kehrten in den 1980er Jahren für
einige Zeit wieder in das Stadion zurück, da man sich eine
zuschauerfreundlichere Atmosphäre erhoffte. Nach dem Aufstieg in
die 1. Bundesliga verweilte der Verein noch ein Jahr „auf
Giesings Höhen“, bevor er sich erneut ins Olympiastadion
verabschiedete. Nach dem Abstieg aus der 1. Bundesliga trug der TSV
1860 München in der Saison 2004/05 den Großteil seiner
Heimspiele wieder im Stadion an der Grünwalder Straße aus;
seit Fertigstellung und Einweihung der Münchner Allianz Arena am
30. Mai 2005 findet im Grünwalder Stadion kein Profisport mehr
statt. Das Stadion wird nunmehr nur noch von den 2. Mannschaften des
TSV 1860 Münchens und des FC Bayern Münchens, sowie deren
Jugendmannschaften genutzt.
Im Juli 2006 beschloss der
Sportausschuss des Münchner Stadtrats den Abriss des Stadions,
auch wenn viele Fans und einige Anwohner dies ablehnen. Der
Sportausschuss verwies in seiner Entscheidung auf die zu hohen Kosten
für den Unterhalt des Stadions. Bis zur endgültigen
Beendigung des Spielbetriebs werden zukünftig nur noch die
nötigsten Instandhaltungsarbeiten durchgeführt werden. Nach
der Saison 2009/2010 soll der Spielbetrieb vollständig eingestellt
werden. Wo dann die die Amateurmannschaften und ein Teil der
Jugendmannschaften des TSV 1860 München und des FC Bayern
München zukünftig ihre Ligaspiele austragen sollen, ist noch
nicht geklärt. Für das Areal auf Giesings Höhen sucht
die Stadt derzeit einen Investor.
Am 18. Mai 2007 besuchten 7.003 Zuschauer das Spiel zwischen den
Amateuren des TSV 1860 und dem SV Wehen. Die für ein Spiel einer
Reservemannschaft hohe Zuschauerzahl wurde durch eine groß
angelegte Werbeaktion „X-Tausend“ erreicht. Der
Werbeaufwand wurde mit Spendengeldern in Höhe von 18.600 EUR
finanziert. Dadurch wollte man „ein Zeichen für den Erhalt
der Kultstätte setzen“.[2] Gut eine Woche später
besuchten dann nochmals 6.350 Zuschauer das Münchner
Regionalligaderby zwischen dem TSV 1860 II und dem FC Bayern II
(Endstand: 1:1). Zum ersten Heimspiel in der Regionalliga-Saison
2007/2008 der Amateure des TSV 1860 München am 3. August 2007
fanden sich 6.660 Zuschauer zum Derby gegen die Amateure des FC Bayern
München ein (Endstand 3:2). Normalerweise bewegen sich die
Zuschauerzahlen bei 1860 II aber in einem Rahmen zwischen 1.000 und
2.000, bei Bayern II meist nur im dreistelligen Bereich.
Bei einer Bürgerversammlung des Stadtbezirks 18
(Untergiesing-Harlaching) am 25. Oktober 2007 stimmte eine große
Mehrheit der Bürger dem Antrag zu, dass der Stadtrat seinen 2006
gefällten Beschluss zum Abriss revidieren soll. [3]
Am 12. Dezember 2007 wurde bekannt, dass die Münchner
Sportbürgermeisterin Strobl und der Oberbürgermeister
Christian Ude das Grünwalder Stadion noch bis zu zehn Jahre
erhalten wollen und dort Jugend- und Amateurspiele ausgetragen werden
sollen. Der Stadtratsbeschluss, den Spielbetrieb 2010 einzustellen, ist
aber bisher noch nicht aufgehoben worden.
Um die Zulassung zur dritten Bundesliga zu erhalten, stellt die Stadt
München zur Verbesserung der Sicherheit und für kleinere
bauliche Änderungen Mittel in Höhe von ca. 800.000€ zur
Verfügung.[4]
Am 24. Mai 2008 beim Regionalligaspiel des TSV 1860 II gegen den SSV
Jahn Regensburg findet die Neuauflage der Aktion X-Tausend, die Aktion
XX-Tausend statt.[5