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Übersicht Stadien
Frankfurt Waldstadion
52.300 Plätze
Die Commerzbank-Arena
(bis 1. Juli 2005 Waldstadion) in Frankfurt am Main liegt südlich
des Mains im Frankfurter Stadtwald zwischen Frankfurt-Flughafen,
Frankfurt-Niederrad und Neu-Isenburg. Seit Sommer 2002 wurde es
für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 zu einem reinen
Fußballstadion mit einem Fassungsvermögen von 52.300
Zuschauern umgebaut. Die Einweihung der umgebauten Arena fand am 15.
Juni 2005 mit dem offiziellen Eröffnungsspiel des
Konföderationen-Pokals (Deutschland gegen Australien) statt.
Hauptnutzer der Commerzbank-Arena sind der Fußball-Bundesligist
Eintracht Frankfurt und das American Football-Team von Frankfurt Galaxy
in der NFL Europa.
Die Sportanlage umfasst neben dem eigentlichen Stadion weitere
Sportstätten, darunter ein Schwimmbad, das (ehemalige) Radstadion,
eine Tennisanlage und eine Wintersporthalle.
Das ursprüngliche Waldstadion wurde am 21. Mai 1925 eröffnet.
Erstes nationales Großereignis war das Endspiel um die Deutsche
Fußballmeisterschaft am 7. Juni 1925. Vor 25.000 Zuschauern
besiegte der 1. FC Nürnberg den FSV Frankfurt mit 1:0. Weitere
sportliche Höhepunkte der zwanziger Jahre waren unter anderem
Fußball-Länderspiele (gegen Italien und die Schweiz) und ein
Leichtathletik-Länderkampf (ebenfalls gegen die Schweiz). Die
anvisierte Bewerbung für die Austragung der Olympischen Spiele
1936 musste jedoch zugunsten der Hauptstadt Berlin zurückgezogen
werden. 1937 wurde die Zuschauerkapazität durch Ausbau der
Gegengeraden auf 55.000 erhöht.
Innenraum-PanoramaUnter den Nationalsozialisten wurde das Waldstadion
in den dreißiger Jahren auch für politische Veranstaltungen
– Aufmärsche und Versammlungen – mit bis zu 150.000
Teilnehmern genutzt. Einer der letzten sportlichen Höhepunkte vor
dem Zweiten Weltkrieg war der Weltrekord über 400 m durch Rudolf
Harbig am 12. August 1939.
Nach dem Krieg wurde das Waldstadion zunächst durch
US-amerikanische Soldaten beschlagnahmt, in Victory Stadium umbenannt
und für eigene Zwecke genutzt, jedoch bereits im Juli 1946 wieder
auch für deutsche Veranstaltungen freigegeben. Sportliche
Höhepunkte der Nachkriegszeit waren die Deutschen
Leichtathletik-Meisterschaften 1946, höchstklassige
(Oberliga-)Lokalderbys der Eintracht, des FSV und der Offenbacher
Kickers sowie das Comeback von Max Schmeling mit seinem K.O.-Sieg gegen
Werner Vollmer am 28. September 1947.
Nach einem als Chaos-Spiel in die Annalen des Waldstadions
eingegangenen Fußballspiel von Eintracht Frankfurt gegen den 1.
FC Kaiserslautern im Mai 1953, als fast 70.000 Karten für die
für 55.000 Zuschauer konzipierte Hauptkampfbahn verkauft wurden,
weitere tausende Fans gewaltsam Einlass begehrten und es zu
Schlägereien mit mehr als 200 Verletzten kam, beschließt die
Stadt Frankfurt die erste umfassende Modernisierung.
Nach 19monatiger Bauzeit konnte das renovierte Waldstadion am 14. Mai
1955 wieder seiner sportlichen Bestimmung übergeben werden.
Sportliche Höhepunkte der fünfziger Jahre waren u.a. die
Austragung der Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften 1955,
Fußball-Länderspiele gegen die Schweiz und gegen Spanien,
sowie die Teilnahme der Eintracht an der Endrunde zur Deutschen
Meisterschaft. Im Spiel gegen den FK Pirmasens wurde ein bis heute
gültiger Zuschauerrekord aufgestellt: 81.000 Zuschauer sahen am
23. Mai 1959 den Sieg der Eintracht, die später im Finale in
Berlin auch die Erzrivalen von Kickers Offenbach schlug und damit
erstmals und bis heute zum einzigen Mal Deutscher Fußballmeister
wurde.
Den internationalen Anforderungen entsprechend wurde 1960 die damals
modernste Flutlichtanlage Deutschlands installiert. Das Waldstadion
erlebte einige unvergessliche Europapokalbegegenungen der Eintracht
u.a. gegen die Young Boys Bern, den Wiener Sportclub und die Glasgow
Rangers, die im Halbfinale vor 77.000 Zuschauern mit 6:1
(Rückspiel 6:3) besiegt wurden. Erst im Finale (ebenfalls in
Glasgow) unterlagen die Frankfurter Real Madrid mit 3:7.
Das erste Bundesligaspiel im Waldstadion fand am 24. August 1963 statt. Das Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern endete 1:1.
Weitere sportliche Höhepunkte der 1960er Jahre waren die
Weltmeisterschaften im Bahnradsport 1966 und der Kampf um die
Schwergewichts-Weltmeisterschaft im Boxen zwischen Muhammad Ali und
Karl Mildenberger am 10. September 1966: Vor 22.000 Zuschauern siegte
Ali nach Abbruch in der 12. Runde.
Der zweite große Umbau des Waldstadions wurde für die
Fußball-Weltmeisterschaft 1974 notwendig. Von Mai 1972 bis Januar
1974 wurde das Stadion umfassend modernisiert, um den Anforderungen der
WM-Spielorte an Komfort und Sicherheit gerecht zu werden. Am 13. Juni
1974 fand im Waldstadion die Eröffnungsfeier für die
Fußball-Weltmeisterschaft 1974 statt, außerdem wurden
fünf Gruppenspiele ausgetragen. Unvergesslich bleibt vor allem die
Wasserschlacht von Frankfurt am 3. Juli, als das deutsche Team den
Gegner aus Polen auf einem nahezu unbespielbaren Platz mit 1:0
besiegte, ins Finale einzog und nach dem Sieg gegen die Niederlande
Weltmeister wurde. (Die offensichtlich notwendige Drainage wurde ebenso
wie die Rasenheizung 1978 eingebaut).
Weitere Höhepunkte der siebziger Jahre waren das
DFB-Pokal-Endspiel und die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften
1976 sowie der Gewinn des UEFA-Cups von Eintracht Frankfurt durch ein
1:0 im Finalrückspiel gegen Borussia Mönchengladbach am 21.
Mai 1980.
Auch in den achtziger Jahren waren es zum einen die traditionellen
sportlichen Attraktionen, die für hohe Zuschauerzahlen und
Begeisterung sorgten: neben dem Deutschen Turnfest 1983, den Deutschen
Leichtathletik-Meisterschaften 1988, den Endspielen um den DFB-Pokal
(1982 und 1984) sowie dem Supercup (1987 und 1988) waren hier vor allem
die Spiele der Fußball-Europameisterschaft 1988 zu nennen,
anlässlich derer eine moderne Video-Anzeigentafel installiert und
erste VIP-Einrichtungen erbaut wurden.
Daneben lockten der Deutsche Evangelische Kirchentag 1987 und
Freiluftkonzerte neue Zuschauerschichten ins Stadion, beispielsweise
Supertramp (1983), Bruce Springsteen (1985 und 1988), Madonna (1987),
Prince (1988), die Rolling Stones und Tina Turner (1990).
In den neunziger Jahren folgten Auftritte von Marius
Müller-Westernhagen, den Dire Straits, U2 und Michael Jackson,
für dessen Auftritt sogar das Spitzenspiel der Bundesliga von
Eintracht Frankfurt gegen Bayern München verlegt wurde.
Als neue sportliche Großveranstaltungen wurden von 1992-1994 die
Weltmeisterschaften im Damen-Tennis, der Federation Cup, auf der neuen
Tennisanlage des Waldstadions ausgetragen. Auf der Hauptkampfbahn hielt
der American Football mit Frankfurt Galaxy erstmals am 23. März
1991 Einzug ins Waldstadion und konnte sich seitdem im
Rhein-Main-Gebiet etablieren.
Hingegen mussten sich die Fußball-Fans im Waldstadion ab Mitte
der 1990er in drei Phasen mit Zweitliga-Fußball begnügen, da
der Heimverein Eintracht Frankfurt 1996 (für zwei), 2001 (für
zwei) und 2004 (für ein Jahr) jeweils aus der Bundesliga abstieg.
Am 22. Mai 2005 stieg die Frankfurter Eintracht dann zum ersten Mal in
der neuen Arena auf. Typisch für das alte Waldstadion war, dass
die Fans in Strömen auf den Rasen liefen, wenn die Eintracht
aufgestiegen war, oder, wie beim 5:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern
1999 in letzter Minute den Klassenerhalt schaffte. Beim Aufstieg 2005
war dies nicht der Fall, da der DFB im Vorfeld für einen
eventuellen Platzsturm schon hohe Strafen androhte.
Am 23. Mai 2002 fand im Waldstadion das erste Endspiel um den
neugeschaffenen Fußball-Europapokal der Frauen statt. Die
heimische Mannschaft des 1. FFC Frankfurt wurde durch ein 2:0 über
den schwedischen Verein Umeå IK erster Titelträger.
Für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland wurde
die Commerzbank-Arena etappenweise Tribüne um Tribüne neu
errichtet, so dass offiziell von einem Umbau gesprochen wird.
Tatsächlich handelt es sich aber um einen Neubau an gleicher
Stelle.
Ein architektonisches Highlight ist das verschließbare Dach, das
vollständig im zentral über dem Spielfeld aufgehängten
Videowürfel zusammengefaltet werden kann und vom Frankfurter
Bürgermeister Achim Vandreike als „das größte
Cabrio der Welt” bezeichnet wird. Der Vorgang des
Schließens und Öffnens des aus Polyestergewebe hergestellten
Innendaches dauert ca. 20 Minuten. Die 8.400 Quadratmeter große
Dachkonstruktion ist zwölf Tonnen schwer und hängt an 220
Befestigungspunkten des Seiltragwerks, das die Zuschauerränge
überspannt. Die riesige Stahlseilkonstruktion wurde mit Hilfe des
Big Lifts durch Hydraulikzylinder schrittweise hochgezogen und dann in
die Stahlkonstruktion eingebolzt.
Die neue Arena wurde offiziell beim Konföderationen-Pokal 2005,
dem Testlauf für die WM 2006, eröffnet. Im neuen Waldstadion
fanden sowohl das Eröffnungsspiel (Deutschland - Australien,
Endstand 4:3) als auch das Finale (Brasilien - Argentinien, Endstand
4:1) statt.
Das neue Dach ermöglicht zwar eine ordnungsgemäße
Durchführung des Spiels bei Starkregen, allerdings sammelt sich
das Regenwasser aufgrund einer fehlerhaften Verspannung des
Dachtragewerk in einer Mulde, fließt durch ein
Überlaufventil im Bereich der Eckfahne ab und weckt Erinnerungen
an die Wasserschlacht der WM 1974. Das neue Dach weist auch im
Ligaalltag noch einige Kinderkrankheiten auf: Beim Bundesligaspiel
zwischen Eintracht Frankfurt und Schalke 04 im Oktober 2005 versagte
der Öffnungsmechanismus aufgrund eines Hydraulikfehlers. Das
Spielfeld wurde vom Regenwasser überflutet, das sich in den Mulden
des halboffenen Daches sammelte und punktuell auf den Rasen
strömte.
Weitere Pannen gab es bis jetzt nicht. Den höchsten Sieg in der
neuen Commerzbank-Arena gab es im Pokalspiel der 3. Runde in der Saison
2005/06 beim 6:0 gegen Schalke 04 (Stand: 30. April 06). Auch mehrere
internationale Spiele wurden in der Arena schon bestritten, das erste
vom FSV Mainz 05 in der 1.Qualifikationsrunde zum UEFA-Pokal 05/06
gegen den armenischen Vertreter FC Mika Ashtarak. Es folgten zwei
weitere Spiele der Mainzer Nachbarn(Keflavík ÍF, FC
Sevilla). In der Saison 2006/2007 spielt auch die Eintracht hier
international und gewann das erste Match souverän mit 4:0 gegen
den dänischen Vertreter Brøndby IF, verlor allerdings
danach in der Gruppenphase gegen die Italiener aus Palermo mit
1:2.Außerdem spielten sie gegen Newcastle United 0:0. Weiterhin
trug der türkische Verband inzwischen 2 Spiele in der Arena aus:
Den türkischen Super Cup zwischen Beşiktaş Istanbul und
Galatasaray Istanbul (Endstand 1:0 für Beşiktaş) sowie das
Qualifikationsspiel zur EURO 2008 zwischen der Türkei und Malta
(Endstand 2:0 für die Türkei).
http://de.wikipedia.org/wiki/Waldstadion_Frankfurt
01.02.2008
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