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Fritz Walter Stadion
Betzen Berg

Kaiserslautern
1. FC Kaiserslautern

Kapazität national: 48.500 Plätze (alle überdacht)
Sitzplätze: 32.137
Stehplätze: 16.363

Internationale Spiele: 48.500 Sitzplätze

Das Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern ist die Wettkampfstätte des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern (1. FCK) und war während der Fussball-Weltmeisterschaft 2006 Austragungsort von fünf Spielen.

An der Stelle, auf der das heutige Fritz-Walter-Stadion steht, wurde 1920 der "Sportplatz Betzenberg", benannt nach dem gleichnamigen Ort, eröffnet. Es handelte sich um einen Sandplatz, an dessen Südseite Zuschauerränge und eine kleine Holztribüne errichtet worden sind. 1926 wurde der Sandplatz durch einen Rasenplatz ersetzt.

Die erste große Umstruktierung zu einem Stadion erfuhr die Spielstätte 1932 mit Errichtung von zwei Stehrängen und einer Tribüne im Norden. Die Kapazität wurde hierdurch auf 18.000 Zuschauern erweitert.

Im Laufe folgenden Jahrzehnte wurde das Stadion immer wieder modernisiert und weiter ausgebaut. Bereits der erste größere Umbau 1953 führte zu einem erhöhten Fassungsvermögen von 30.000 Zuschauern. Die weiteren Modernisierungen führten dazu, dass bis 1972 eine Kapazität von ungefähr 38.000 Zuschauern erreicht wurde. Diese Kapazität blieb auch bei weiteren Modernisierungen bis zum Umbau für die Fussball-Weltmeisterschaft 2006 in etwa gleich, da mit den Erweiterungarbeiten auch eine Umwandlung von Stehplätzen in Sitzplätze verbunden war.

Insbesondere in den 90er-Jahren wurde das Stadion mit dem Neubau der Nord- und Südtribüne runderneuert. Die Nordtribüne bot erstmals neuzeitlichen Komfort wie VIP-Logen und einen Innenraum für die Zuschauer hinter der Tribüne.

Das Fassungsvermögen beträgt heute nach dem Umbau anlässlich der Fussball-Weltmeisterschaft 2006 offiziell 48.500 Zuschauer. Das Stadion verfügt hierbei über 32.137 Sitzplätze und 16.363 Stehplätze. Bei der Fussball-Weltmeisterschaft 2006 wurde die Zuschauerzahl mit 46.000 Zuschauer angegeben, da die Erweiterung des Pressebereiches auf der Nordtribüne zu einer Verringerung der regulären Zuschauerplätze führte. Bei nationalen Spielen sind mit einer Ausnahmegenehmigung bis zu 50.754 Zuschauer zugelassen. Diese Zahl, die gleichzeitig einen Zuschauerrekord für das Fritz-Walter-Stadion aufgestellt hat, wurde bei dem Bundesligaspiel des 1. FC Kaiserslautern gegen den FC Bayern München am 6. Mai 2006 erstmals und bisher auch letztmals erzielt.

Seinen heutigen Namen erhielt das Stadion am 2. November 1985 anlässlich des 65. Geburtstag des Ehrenspielführers der Nationalmannschaft Fritz Walter. Zuvor wurde es schlicht Betzenbergstadion oder Stadion auf dem Betzenberg genannt. Nach dem 2. Weltkrieg trug das Stadion für kurze Zeit den Namen „Stade Monsabert“, benannt nach dem Befehlshaber der Besatzungs-Streitkräfte, General Goislard de Monsabert.

Bis zum Jahr 2003 war das Stadion Eigentum des 1. FC Kaiserslautern. Aufgrund finanzieller Probleme des Vereins wurde das Stadion zusammen mit dem Nachwuchs Leistungszentrum Fröhnerhof für 57,9 Millionen Euro an die Fritz-Walter-Stadion GmbH verkauft, deren Träger die Stadt Kaiserslautern ist.

Nachdem Kaiserslautern den Zuschlag für die Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft erhalten hatte, begannen für dieses Ereignis 2002 weitere Umbaumaßnahmen (Osterweiterung) mit denen das Fassungsvermögen auf das heutige Niveau erhöht wurde. In der letzten Bauphase wurden die West- und Südtribüne erweitert und die Nordtribüne umgebaut. Dabei wurde die Westtribüne auf das Niveau der Osttribüne ausgebaut. Abschließend wurde das komplette Dach der Südtribüne mit Kränen angehoben und an den Dächern Ost und West aufgehängt. Weiterhin wurden in den Ecken Nord-Ost und Nord-West der "Medienturm" bzw. der "Logenturm" gebaut. Das Stadion ist vollständig überdacht, verfügt über eine Rasenheizung und ein eigenes Fernsehstudio. Einzigartig macht das Stadion seine neue Photovoltaikanlage auf drei der vier Stadiondächer. Insgesamt 6000 Quadratmeter Solarzellenmodule bilden die größte Anlage ihrer Art.

Die Umbaumaßnahmen waren von zahlreichen finanziellen als auch technischen Schwierigkeiten überschattet. Während der Erweiterung der Ostribüne musste das beauftragte Bauunternehmen Philipp Holzmann Insolvenz anmelden, was zwischenzeitlich zu einem Baustopp führte. Da auch der 1.FC Kaiserslautern in der Folge in finanzielle Schwierigkeiten geriet und abzusehen war, dass die tatsächlichen Umbaukosten die veranschlagte Summe von 48,3 Millionen Euro, von denen das Land Rheinland-Pfalz 21,7 Millionen Euro, der 1. FC Kaiserslautern 18,9 Millionen Euro und die Stadt Kaiserslautern 7,7 Millionen Euro tragen sollten, weit übersteigen würde, war nun auch die Finanzierung des Projektes unklar.

Aufgrund seiner finanziellen Situation sah sich der 1. FC Kaiserslautern gezwungen, das Stadion zu verkaufen. Das Land Rheinland-Pfalz und die Stadt Kaiserslautern sicherten zu, etwaige über den ursprünglichen Plan hinausgehende Kosten zu übernehmen. Letztendlich waren die Kosten - unter anderem aufgrund der gestiegenen Stahlpreise - auf 76,5 Millionen Euro gestiegen. Die Differenz von 28,2 Millionen wurde zu etwa zwei Dritteln vom Land übernommen.

Die durch die Insolvenz der Philipp Holzmann AG und die Unklarheit über die Finanzierung entstandenen Verzögerungen führten dazu, dass Kaiserslautern nicht wie ursprünglich geplant Austragungsort für den 2005 in Deutschland stattfindenden Confederations-Cup sein konnte.

Für Negativschlagzeilen sorgte der Umbau erneut, als am 2. Dezember 2005 das Stadion durch die Stadt Kaiserslautern vorläufig gesperrt wurde und das ursprünglich für den 3. Dezember 2005 angesetzte Bundesligaspiel 1.FC Kaiserslautern - Eintracht Frankfurt verlegt werden musste, nachdem Schäden am Dach der Osttribüne aufgetreten waren. Zur vorläufigen Sicherung wurden Stützpfeiler eingebaut, die nach der Sanierung vor der WM 2006 wieder entfernt wurden. Für die weiteren Spiele der Saison und während der WM 2006 kam es zu keinen Beeinträchtigungen.

Das Stadion in Kaiserslautern war neben dem Ruhrstadion (heutiger Name: rewirpowerSTADION) in Bochum und dem Westfalenstadion (heutiger Name: Signal Iduna Park) in Dortmund bis Ende der 90er Jahre lange Zeit eines der wenigen reinen Fußballstadien ohne Laufbahn in der Bundesliga. Die Nähe der Zuschauer zum Spielfeld und die Lautstärke der Fans gaben dem Stadion den Ruf einer berühmt-berüchtigten kaum einzunehmbaren "Festung" für Gästeteams.

Nach der Umbenennung in Fritz-Walter-Stadion 1985 schien dem 1.FC Kaiserslautern diese stetige Heimstärke abhanden gekommen zu sein. In den nächsten sechs Heimspielen standen kein Sieg, vier Unentschieden und zwei Niederlagen zu Buche und Fritz Walter schlug enttäuscht (aber nicht ganz ernst gemeint) vor, man solle dem Stadion wieder seinen ursprünglichen Namen geben, wenn der 1. FC Kaiserslautern dann wieder gewinnen könne.
http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Walter_Stadion


 






 

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