Das 45.000 Sitzplätze bietende ZENTRALSTADION LEIPZIG wurde
speziell für die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland konzipiert. Als
eines von insgesamt 12 Stadien wird es Spielstätte für vier Vorrundenbegegnungen
und ein Achtelfinalspiel dieses sportlichen Großereignisses sein.
Das
neue Kernstück des SPORTFORUM LEIPZIG verbindet in einer einzigartigen Weise
Moderne und Tradition. 1956 wurde das Stadion nach nur 15 Monaten Bauzeit
eröffnet. Mit seinen 100.000 Sitzplätzen war es das größte Stadion Deutschlands
und unter dem Namen „Stadion der Hunderttausend“ weltweit bekannt.
1997
beschloss die Stadt Leipzig, innerhalb des alten Stadionwalls ein neues, reines
Fußballstadion zu bauen. Über Brücken, die das neue Stadion mit dem alten
Stadionwall verbinden, gelangen die Besucher zu den überdachten Sitzplätzen auf
dem umlaufenden Unterrang und den beiden Oberrängen auf den
Längsseiten.
Optisches Highlight des neuen ZENTRALSTADION LEIPZIG ist die
spektakuläre Dachkonstruktion mit der integrierten Flutlichtanlage. Die perfekt
abgestimmte Tonanlage sorgt für eine überragende Akustik. Das ZENTRALSTADION
LEIPZIG erfüllt alle strengen Vorschriften des Internationalen Fußballverbandes
FIFA. Entsprechend bietet es ausnahmslos Sitzplätze. Ein innovatives
Fluchtwegesystem sorgt zusätzlich für die Sicherheit der Zuschauer.
(Auszug von Sportforum Leipzig)
Das
Zentralstadion ist das größte Stadion Leipzigs und nach dem
Berliner Olympiastadion das zweitgrößte Ostdeutschlands. Es
ist Teil des Leipziger Sportforums und liegt neben der neu gebauten
Arena Leipzig, der Festwiese sowie weiteren (kleineren)
Sportstätten und -hallen westlich der Innenstadt.
In den 1920er Jahren gab es
Pläne, nahe der Innenstadt in den Elsterniederungen auf den so
genannten Frankfurter Wiesen eine Großkampfbahn zu errichten.
Dieses Vorhaben wurde nicht realisiert. Während des
Nationalsozialismus wurde das Gelände Adolf-Hitler-Feld genannt
und als Aufmarschplatz genutzt. Werner March, der Architekt des
Berliner Olympiastadions, schlug 1939 vor, hier ein komplexes Sportfeld
mit Großstadion zu errichten. Doch der Zweite Weltkrieg
verhinderte die Verwirklichung.
1948 legte ein Stadtbebauungsplan
fest, dass der Schutt der Leipziger Kriegstrümmer zum Aufbau eines
Sportforums verwendet werden sollte. 1952 wurde ein Schwimmstadion
fertiggestellt. 1954 fand auf der Festwiese das 1. Turn- und Sportfest
der DDR mit 70.000 Zuschauern statt. Dieses wurde in den nächsten
Jahren als eine Art Vorbereitung auf die Olympischen Spiele
fortgeführt.
Das Stadion am Elsterflutbecken,
dessen 23 Meter hoher Wall aus 1,5 Millionen Kubikmetern
Kriegstrümmern geformt wurde, entstand zwischen 1954 und 1956
unter der Leitung von Karl Souradny. Es wurde 1956 mit einer
Kapazität von 100.000 Sitzplätzen eröffnet und war bis
zu seinem Umbau 2000 das größte Stadion Europas. Hier fanden
die Turn- und Sportfeste der DDR, alle wichtigen
DDR-Fußball-Länderspiele und Leichtathletik-Wettkämpfe
statt.
Der bis heute gültige
Zuschauerrekord für Fußball-Punktspiele in Deutschland wurde
am 9. September 1956 erreicht, als mehr als 100.000 Zuschauer das
Ortsderby zwischen SC Rotation Leipzig und SC Lokomotive Leipzig (1:2)
besuchten. Darüber hinaus gab es bis 1988 eine ganze Reihe
weiterer ausverkaufter Begegnungen (siehe Liste), beispielsweise am 6.
Oktober 1956 der legendäre Vergleich zwischen dem SC Wismut
Karl-Marx-Stadt und 1. FC Kaiserslautern (3:5) mit dem berühmten
Fritz-Walter-Tor.
Von 1992 bis 1995 bestritt der VfB
Leipzig wegen Baufälligkeit des Bruno-Plache-Stadions seine
Heimspiele im Zentralstadion, wobei zu dieser Zeit die
Zuschauerkapazität durch Sperrung ebenfalls baufälliger
Blöcke bereits auf 37.000 Besucher begrenzt war. Dennoch kamen am
6. Juni 1993 über 40.000 Fans ins Stadion, um den Aufstieg des
ersten deutschen Fußballmeisters VfB Leipzig mit einem 2:0-Sieg
gegen den FSV Mainz 05 zu sehen.
2000 entschieden Bund und
Länder, ein Stadion zur Strukturunterstützung zu bauen. Mitte
2004 wurde das neue Stadion anlässlich des Deutschen Turnfestes
eröffnet. Es wurde als reine Fußballarena für 44.345
Zuschauer in den Zuschauerwall des alten Stadions eingefügt. Die
Umbaukosten betrugen 90 Millionen Euro, wovon der Bund 51 Millionen
beisteuerte. Bis zum Confed-Cup 2005 flossen noch ungefähr 12
Millionen Euro zusätzlich in das Stadion. Die Architekten
Wirth+Wirth (Leipzig und Basel) planten federführend das
Zentralstadion gemeinsam mit Glöckner Architekten (Leipzig und
Basel) und Körber, Barton, Fahle (Freiburg). Von IPL
Ingenieurplanung Leichtbau GmbH (Radolfzell a.B.) stammt der Entwurf
des Dachtragwerks und die Statik des Daches. Von der Zech Planungs GmbH
Leipzig stammt die Ausführungsplanung. Das neue Zentralstadion liegt
eingebettet in den begrünten Wall des alten Stadions, dessen
Hauptgebäude erhalten blieb. Das geschwungene, viergeteilte Dach
aus Stahltrapezprofilen prägt die Arena. Die Überdachung
besteht aus den beiden gegenüberliegenden
Tribünendächern und den beiden Kurvendächern. Das
Tragwerk besteht aus zwei nach außen geneigten, seilunterspannten
Bogenbindern in Längsrichtung, sowie Quer- und
Längsträgern. Die 17 Meter hohe Stahlkonstruktion des Daches
überspannt stützenfrei die Tribünen. Diese bestehen aus
dem Unterrang mit 32 und dem Oberrang mit 22 Blöcken.
Das neue Stadion bestand seine
Generalprobe beim Confed-Pokal 2005 und war eine von zwölf
Spielstätten der Fußball-Weltmeisterschaft 2006.
Erstes Spiel nach dem Umbau war am
7. März 2004 die Regionalliga-Partie FC Sachsen Leipzig - Borussia
Dortmund (Amateure) vor 28.000 Zuschauern. Die Offizielle
Eröffnung erfolgte am 17. Juli 2004 im Rahmen eines
internationalen Fußballturniers. Vorher wurde allerdings schon
die Abschlussgala des Deutschen Turnfestes durchgeführt.
12.421 Besucher bedeuten
Zuschauerweltrekord bei einem Punktspiel in der niedrigsten nationalen
Spielklasse (am 9. Oktober 2004 Lok Leipzig gegen Eintracht
Großdeuben II im Zentralstadion) Als erstes Bundesliga-Team war
Zweitligist Dynamo Dresden beim DFB-Pokalspiel gegen Sachsen Leipzig am
21. August 2005 zu Gast. Am 17. November 2004 erlebte die neue Arena
ihr erstes Länderspiel. Dabei besiegte die Deutsche
Fußballnationalmannschaft in einem Freundschaftsspiel das
Nationalteam aus Kamerun mit 3:0.