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Insel Tour 2007
vom 12. bis 16.1.




>>>SPIELBERICHT GANZ UNTEN<<<

AFC Haverfordwest County vs. Cwmbran Town FC2-0
Fr. 12.1.07 Wales 1. Liga Haverfordwest, New Bridge Meadow, 140 Zuseher

Tag 1 der 5 Tage Insel Tour 2007



Eine andere Zeitrechnung auf der Insel...



Glasgow Rangers vs. Dundee United5-0
Sa. 13.1.07. Schottland 1. Liga, Glasgow Ibrox Park 48.000 (?) Fans
Tag 2 der Tour



First Class Foods? Mahlzeit...








Filip Sebo


Everton vs. Reading1-1
14.1.07 England, 1. Liga, Liverpool, Goodison Park, 34.722 Fans
Tag 3

Vor dem Spiel noch ein Spaziergang durch die Beatles Stadion Liverpool.



 


 
 

     
            















 

Vor dem Anpfiff sorgte Sylvester Stallone für den Ehrenankick!



Ausschnitt aus der "Metro" vom 15.1.07




Walsall vs. Grimbsy Town2-0
Mo. 15.1.07 England 4. Liga, Walsall, Bescot Stadium, 4.899 Fans
Tag 4 der Insel Tour 2007














Tag 5 der Tour


Taxifahrt von London Euston zum Stansted Airport mit dem Taxi über eine Stunde Fahrt und 133,20 PFUND (ca. 200€uro)Rechnung.
Links, meine Unterkunft in der letzten Nacht.
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Insel Tour 2007

 

Das Jahr 2007 begann mit dem Hallenturnier in Wien, welches die Wiener Austria schon vorzeitig am vorletzten Spieltag für sich entscheiden konnte. Sonntag gab es noch einen Sieg und eine Derbyniederlage. Am Mittwoch hätte das Benfica Heimspiel endlich abgeschlossen werden sollen. Wurde aber nicht. Am Freitag den 12.1. brachte schon um 4 Uhr Morgens meinen Arbeitskollegen (Fahrgemeinschaft) in die Arbeit und kurz darauf checkte ich für den Flug nach London ein. Der Bus vom Gate zum Flugzeug war schön voll. Dank eines Arbeitskollegen konnte ich diese kurze Fahrt bequem im Führerhaus verbringen. Auf Grund des Unwetters über Deutschland, verlief der Flug recht turbulent Stansted wurde mit Verspätung um 7.30 erreicht. Am Flughafen wechselte ich Euro in Pfund und zwar genau an der Wechselstube, an der Andi mit y letzten Jänner, dank eines guten Kurses, mit ca. 70 Pfund Gewinn ausstieg. Mir wurde dieser gute Kurs leider nicht gegeben.


Mit dem Stansted Express ging es zur Liverpool Str. . Dort musste ich mit der U-Bahn einige Stationen fahren. Stolze 4 Pfund legte ich für die Fahrt bis Paddington hin. Weil  noch viel Zeit war, bis mein nächster Zug fuhr, entschloss ich mich für einen Spaziergang durch den berühmten Hyde Park. Speakers Corner war wieder einmal nicht besetzt. Kurz vor Mittag fuhr ich dann nach Port Talbor Parkway, nach kurzer Paus weiter nach Haverfordwest. Fast 3 Stunden vor Spielbeginn war ich dort. Nach dem ich ´04 und ´05 jeweils knapp an einem Spiel in Wales scheiterte, sollte ich es heute schaffen. Vom Bahnhof machte ich mich ins Zentrum auf. Was ich so sah, dürfte dieses Städtchen keine 10.000 Einwohner haben. In der Stadt kehrte ich in ein Pub ein. Bei einem Guiness fragte ich den Kellner nach dem „Ground“. Nach dem das Glas leer war, machte ich mich auf den Weg. Beim Einkaufzentrum vorbei und schon sah ich die Flutlichter im Dunkeln leuchten. Das Stadion, welches bei uns in Österreich als Sportplatz bezeichnet würde, hatte auf einer Längsseite eine kleine Tribüne mit Dach. Hinter einem Tor waren Spielerkabinen, Eingang und der Clubraum. Bei der Kassa wurde ich gefragt, ob ich ein Student sei. Ich gab mich ohne Ausweis als solcher aus und zahlte statt 6 bnur 4 Pfund. Eine Eintrittskarte bekam ich aber nicht. Schade. Im gemütlichen Clubraum trank ich noch ein Bier. 


19.30 war Kick off vom Spiel 10. gegen 12., Haverfordwest County vs. Cwmbran Town. Zuseher? Bei leichtem Regen kamen geschätzte 140 Fans zum Spiel. Zur Erinnerung, es handelt sich hier um ein Spiel in der höchsten Spielklasse Wales. Tempo und Spieleinsatz waren vorhanden. Die Heimelf in Blau hatte das Spiel im Griff und konnte in der 1. Halbzeit mit 1-0 in Front gehen. In den letzten 45 Minuten waren die Gäste in Schwarz Weiß dem Ausgleich näher, als County dem 2-0. Dennoch war 1-0 der Endstand. Ein körperbetontes Spiel ohne Verwarnungen! Nicht schlecht für meinen Länderpunkt Wales, der erst im 3. Anlauf erreicht werden konnte. Ein gemütliches Getränk in einem Pub in der Nähe des Bahnhofs ging sich natürlich noch aus. Dass in diesem Lokal aus den Boxen die Musik von Oasis erklang, sollte auch noch erwähnt werden. Da kommt das Inselfeeling auf. 


Um nicht den Zug zu versäumen, war ich schon gegen 23 Uhr am Bahnhof. Die halbe Stunde Wartezeit wurde ich von 4 besoffenen Mädls unterhalten. Zur später Stunde fotografierten sie sich gegenseitig, wie sie halb nackt am Bahnsteig herumliefen. Ich genoss den Anblick der spärlich bekleideten Mädls. Um 23.30 war dann Abfahrt und (m)eine Horror Nacht stand bevor. Nach 42 Minuten Fahrt war ich in Carmarthen. 2 Stunden und 30 Minuten Aufenthalt. Der Zug, bei dem ich vermutete dass es mein Anschlusszug wäre, endete auch hier und deswegen musste ich in den Warteraum, der offen und beheizt war. Um 0244 folgte die nächste Etappe. 40 Minuten diesmal bis Swansea. 36 Minuten Wartezeit. Danach eine etwas längere Fahrt mit 68 Minuten. Es folgte die nächste Pause in Newportgwent mit fast 30 Minuten. Ab jetzt wurden die Fahrten länger und die Pausen kürzer. Nach fast 3 ½ Std. war ich in Crewe. Nur 12 Minuten Umsteigezeit. Danach über 3 ½ Std. Fahrt und ich war endlich in Glasgow. Total umständlich die Fahrt, die um 2330 begann und um 1214 zu Ende war. Schlafen konnte ich nur bei der letzten Fahrt. 

Zeit für einen Stadtrundgang war keine mehr. Auch nicht so wichtig, da ich vor 13 Monaten die Celtics besuchte. Mit der U-Bahn, die unglaublich klein ist, fuhr ich zum Ibrox Park. Für 28 Pfund bekam ich eine Eintrittskarte auf der Tribüne hinter einem Tor. Bevor es aber in den Ibrox Park ging, drehte ich noch eine Runde um das Gebäude. Nicht schlecht. Das Wetter spielte verrückt und ich suchte Schutz im Stadion. So schnell kam ich da aber nicht rein. Erst dauerte es, bis ich den richtigen Eingang fand, dann schickte man mich zu einem anderen Eingang und letztendlich war da noch mein Rucksack. Mir wurde freundlich angeboten, den Rucksack für die Dauer des Spieles, abzugeben. Dieses Angebot nahm ich an und endlich konnte ich ins Stadion rein. Die Spieler beider Teams wärmten auf und der Stadionsprecher verkündete die Aufstellungen. Mein Hauptaugenmerk galt den 3 Ex-Veilchen. Libor Sionko, der von den letzten 11 Spielen nur 2 x durchspielte und beim letzten Spiel gegen Dunferlime nicht dabei war, fehlte auch heute. Libor traf in der laufenden Meisterschaft schon 3 x. Sebo, ebenfalls 3 Tore, saß wie Papac (2 gelbe Karten in der Saison 06/07) auf der Bank. 

Um 1500 begann das Spiel Glasgow Rangers vs. Dundee Utd. Und der Regen wurde stärker. In der schottischen Meisterschaft sieht es zZ so aus, dass der "irische" Klub Celtic aus Glasgow nach 23 Runden, stolze 17 Punkte auf den 1. Verfolger (Rangers) vorweisen kann. Platz 2 bis 6 werden durch 10 Punkte getrennt. 7 bis 11 sind nur 7 Punkte auseinander. Dunfirmline ist letzter und hat 9 Punkte Rückstand auf den Vorletzten. Obwohl die Rangers nur 2. sind, hatten sie im Spiel keine Probleme mit dem Gegner. Mehr mit dem strömenden Regen und dem Schiedsrichterteam. Die Rangers Stürmer standen oft im Abseits, was sie aber nicht störte und so schossen sie 3 Abseitstore. Legale Tore fielen auch. Zwar nicht 3 sondern gleich 5. Dundee wusste nicht wie es um ihnen geschieht. Die Auswärtsfans traten schon nach 30 Minuten die Heimreise an. Stimmung hatte ich mit von den knapp 50.000 mehr erwartet. Viel mehr eigentlich. Denn bis auf die Torjubeln hatten die Rangers Fans heute nicht viel drauf. In der 70. Minuten kam Sebo auf das Spielfeld. Er erzielte kein Tor, war an keinem Tor unmittelbar beteiligt und seine wenigen Akzente waren nicht Inselreif. Das 5-0 geht klar in Ordnung. Ob Rangers die Celtics noch einholen können, möchte ich bezweifeln. Zu groß ist schon der Rückstand in der Tabelle. 

Noch was zu den Zuschauerzahlen in Schottland. Die beiden Klubs aus Glasgow haben in der 12er Liga mit 57.000 (Celtic) und 50.000 (Rangers) den höchsten Zuschauerschnitt. Hearts mit 17.000, Hibernian mit 15.000 und Aberdeen mit 12.000 sind auch noch fünfstellig. Der Rest bewegt sich zwischen 7.400 und 4.800. Dennoch zeigt die gesamte Liga einen Schnitt von über 17.000 auf. Die Rangers Fans verließen den Ibrox Park. Dunkel war es auch schon und ich zog mit der Masse mit. Nach einem längeren Marsch und nur noch 40 Minuten bis zur Abfahrt meines Zuges, kam bei mir der Verdacht auf, dass ich bei der falschen Masse sein könnte. Ich fragte nach der U-Bahnstation und wurde zurück geschickt. Die Zeit drängte. Bei der Station angekommen, merkte ich meinen Fehler. In der ca. 100 Meter langen Menschenschlange, musste ich mich ganz hinten anstellen. Das ist so auf der Insel. Die Abfertigung der Fans zur Bahn läuft schneller und sicherer. Der Gehsteig war nur auf der rechten Seite von den Fans besetzt, somit konnten auf der linken Seite Zivilisten vorbeigehen. Mit der Liliput (U-) Bahn ging es Richtung Zentrum zurück. Ich zählte schon die Stationen und Minuten. Ehrlich gesagt, hatte ich schon die Hoffnung für den Zug schon aufgegeben. So mehr war ich überrascht, als ich in der Stadt ausstieg, den Weg zum Bahnhof eilte und noch ganze 10 Minuten Zeit hatte. Hätte ich es nicht geschafft, hätte ich schnellsten einen anderen Weg finden müssen. Das blieb mir erspart und ich kaufte mir noch ein Abendessen in einem Fast Food Lokal meiner Wahl. 

So nervenzerreisend und mühsam wie letzte Nacht, sollte die Fahrt nach Liverpool nicht werden. 2 ½ Stunden bis Preston. Weil ich schon bei der letzten England Tour in Preston länger warten musste, wusste ich, dass ein gratis Internetdienst zur Verfügung stand. Den nutzte ich knapp 45 Minuten, danach ging es mit „Nothern Rail“ nach Ormskirk. Das es in Groß Britannien keine staatliche Bahn gibt, ist bekannt. Das die privaten Gesellschaften nicht so viel Geld in die Inseleisenbahn stecken, wie zB Deutschland, auch. Aber bei „Nothern Rail“ kam ich mir schon ein wenig vorm, wie in New York, in der U-Bahn durch Harlem! Die halbe Stunde Fahrt im verdreckten und unbequemen Zug war lang. Kurzer Aufenthalt in Ormskirk, dann weiter nach Liverpool. Gegen 23.00 kam ich dann in Liverpool an. Auf Grund der Strapazen der letzten Tage, zog ich ein Taxi vor, welches mich zur Jugendherberge bringen sollte. Ich stieg in ein Taxi, das mich mal kreuz und quer durch das finstere Liverpool fuhr. Natürlich waren die gefahren Meilen des Taxis alle berechtigt. Nein, er hat sicher keinen Umweg mit mir gemacht und ist auch nicht im Kreis herumgefahren. So wird den Touristen zur später Stunde mit einer Irrfahrt die Stadt Liverpool gezeigt. Ich hätte gerne darauf verzichtet und weniger als 5 Pfund bezahlt. Bei der Jugendherberge hatte ich ein schlechtes Gefühl, da ich noch am Donnerstagabend, die Verfügbarkeit der Betten prüfte. Natürlich ausgebucht. Bei der Jugendherberge konnte ich nicht bleiben. Also durfte ich mich mitten in der Nacht auf die Suche nach einer Unterkunft machen. Daneben war gleich ein teureres und extrem teureres Hotel. Das teurere Hotel war auch schon ausgebucht und so durfte ich dann 60 Pfund für eine Nacht (180 € für 2 Nächte) im Hotel daneben zahlen. Beim bezahlen des Zimmers war mir schon klar, dass es sich hier um Geld handelte, aber wenn ich an die letzte Nacht dachte, die ich noch in alle Körperteilen spürte, war ich bereit diesen hohen Betraf für die 2 Nächte in der Unterkunft zu bezahlen. Nach der Dusche fiel ich gleich ins Bett. 

Am Sonntag gönnte ich mir einen etwas längeren Schlaf, um danach fit für einen Erkundungsspaziergang durch Liverpool zu sein. Der Spaziergang entwickelte sich dann automatisch schon in Richtung Stadion. Viele Fans mit Everton Fanartikeln waren schon auf der Straße. Ich schloss mich der Meute an. Bei einer Mersey Rail Station stiegen die Fans aus und wechselten in den Bus. Auch ich tat das. Der Busshuttle zum Stadion war aber kostenpflichtig und weil ich wegen der Hotelrechnung ab jetzt noch mehr sparen musste, zeigte ich den Busfahrer einfach das Dominoticket, er fragte „What’s that?“. „My Ticket!“ und ich durfte trotz Ticktet, welches hier unmöglich gültig sein konnte, mitfahren. Beim Stadion kaufte ich mir für 28 Pfund (42 Euro!) eine Eintrittskarte. Lucky aus Illmitz hatte mir bei der Planung für dieses Spiel bezüglich Eintrittskarten geholfen. Das kann man so sagen, weil er mir versicherte, dass Everton zwar viele Fans bei den Heimspielen anzieht, jedoch nur gegen Spitzenteams ausverkauft ist. Deswegen kümmerte ich mich nicht um eine Karte im Internet. Die Zeit für einen Gang um das Stadion nahm ich mir natürlich. Durch die engen Gassen führte mich der Weg um den Goodison Park. Sogar eine Kappel steht direkt neben dem Stadion. Nach dem ich bei einer Kneipe mein Frühstück eingenommen hatte, betrat ich endlich das Stadion. Ein wenig renovierungsfällig war das Stadion schon, aber die blauen Sitzschalen erzeugten ein freundliches Bild von der Heimstätte Everton’s. Vor Spielbeginn kam es noch zu einen Ehrenanstoß. Dies störte mich, weil ich endlich das Spiel sehen wollte und den Ehrengast nicht kannte. Die Everton Fans verhielten sich eher ruhig bei der Ballberührung dieses Promis. Aber als dieser Promi dann mit einem Everton Schal vom Mittelpunkt zur Ehrenloge hüpfte, jubelte ihm die Masse zu. Auf der Videowall erkannte ich endlich wer dieser Mann war. Es war Sylvester Stallone, der in Liverpool seinen aktuellen Film vorstellte. 

Um 13.45 war offiziell Anstoß. Für beide Mannschaften galt, mit 3 Punkte könnte man sich vom Tabellennachbarn (der heute als Gegner fungiert) entfernen. Die tiefstehende Sonne störte beim Blick auf das Spielfeld sehr. Also mussten alle Fans auf der Tribüne, auf der auch ich war, mit ihrer Hand eine Schatten vor ihren Augen erzeugen, um etwas vom Spiel sehen zu können. Beide Teams wussten dass ein Sieg über den Tabellennachbar fiel Luft bringen würde und so waren sie bereit einiges zu geben. Je mehr Spielminuten vollbracht waren, dürfte bei den Akteuren beider Mannschaften, die Angst für der Niederlage gekommen sein. Nach dem es schon 1-1 stand, wurden die guten Torchancen weniger. Beide Parteien einigten sich auf ein Remis für das heutige Spiel. Mit Sicherheit hat der Mut für einen Sieg auf beiden Seiten gefehlt. So gesehen war das 1-1 gerecht. Ich hatte genug Zeit und deswegen war ich einer der letzten, die das Stadien verließen. In die Stadt wollte ich noch nicht zurück und ging deshalb vom Goodsion Park zur Anfield Road. Gehzeit beträgt weniger als 10 Minuten.

 
Ich musste teilweise Hinterhofgassen passieren um zur Heimstätte des FC Liverpool zu kommen. Die Tore waren offen und einige Fans waren in Liverpool Leibchen anwesend. Denen störte es überhaupt nicht, dass nur wenige Meter daneben der Lokalrivale gespielt hat. Ins Stadion zu gelangen war leider nicht möglich. Auch in diesen Stadion gibt es Führungen, die aber nicht in meinen Tourplan passt. Das Museum war aber offen. Ich überlegte mir den Besuch. Bei mir kamen Zweifel auf, ob ich dort rein gehen soll, da ja ich bekanntlich auf Sparkurs war. Wann hätte ich aber jemals die Chance wieder ins Anfield Road Museum zu gelangen? Also siegte meine Vernunft und ich wollte bei der Kassa schon die nötigen Pfund aus der Tasche holen. Die anwesenden Mitarbeiter vom Museum nahmen mir kein Geld ab und machten mir klar dass das Museum gleich schließen würde. Für diese knapp 20 Minuten durfte ich gratis rein! Zu bewundern gibt’s dort drinnen genug! Mehrere Duplikate von Pokalen, sowie alte Dressen uns sonstige vereinswichtige Utensilien bekam ich zu sehen. Ein Modell des alten Stadions stand in einem Schaukasten. 2 Kinos waren vorhanden. In einem wurde über den Verein von 1897 bis heute berichtet. Das andere Kino zeigte das Champions League Finale 2004 in Istanbul. Damals gewannen die Reds gegen den AC aus Mailand die begehrte Trophäe. Gedacht wurde auch an einer Tafel den 96 Liverpool Fans, die am 15.04.89 bei der schrecklichen Hilisborgough Tragödie ihr Leben verloren. Über den 96 Namen steht der Weltberühmte Satz „You’ll never walk alone!“. Mit der 2 Tafel auf der „In Memoriam of those who died at the Heisl Stadium Brussels“ wurde den Toten des Europacup Finale 85 gedacht. Im Bezug drauf, hängt auch eine Tafel, auf der „Liverpool vs. Juventus; Anfield 5th April 2005; im memory and frindship“, goldig im weißem Hintergrund steht. Einen Österreich Bezug im Museum suchte ich vergeblich. Die 20 Minuten waren schnell vorbei. Es wird zwar ein Stadionrundgang angeboten, der war aber dies Wochenende ausverkauft. In der Zeit, in der ich im Museum war, waren bestimmt 50 Liverpool Fans da.

Die meisten waren mit Schals oder Dressen bewaffnet. Für mich ging es erst zur Mersyrail Station zurück. Ohne Bus. Die Fans waren weg und deshalb fuhr auch kein Bus mehr. Was zufolge hatte, dass ich orientierungslos herumlief, bis ich die Station fand. Weil es ja so schön dazu passte, nahm ich den Zug Stadtauswärts. Kostete einiges an Zeit, die ich ausnahmsweise hatte. Ein bisschen verbrachte ich den angebrochnen Abend noch in der Stadt. Am frühen Vormittag stand ich am Montag auf. Bei Tageslicht konnte ich mich besser orientieren. Auch am Tag nach dem Spiel zeigten sich viele Everton Fans in Dressen und mit Schals. FC Liverpool Fans waren ebenfalls unterwegs. Unbedingt wollte ich was sehen, was an die Beatles erinnert. Eine Broschüre half mir bei der Suche. Der Stadtrundgang hat sich gelohnt. 

Am Nachmittag ging es dann Richtung letztes Spiel der Tour. Aber wie schon gewohnt nicht direkt. Um nach Walsall zu kommen, musste ich in Wolverhampton den Zug wechseln. Gemütliche 4 Stunden vor Anpfiff war ich in Walsall. Ziel 1 war das Stadion. Auf den Stadtplan fand ich es ohne Probleme. Es war mit der Bahn nur 3 Minuten vom Zentrum entfernt. Ich schaute mir das Stadion bei Tageslicht an und schaffte es sogar durch den Medieneingang bis auf die Ränge. Sicherheitsleute waren in diesem 11.300 Zuseher fassenden Stadion nicht anwesend. Beim Ticketoffice wollte ich mir eine Eintrittskarte kaufen. Die Verkäuferin versuchte mir etwas zu erklären, was ich aber nicht verstand. Ich fuhr darauf zurück in die Stadt. Dort wollte ich die Zeit in einem Pub verbringen. Doch verbrachte ich mehr Zeit für die erfolglose Suche nach einem solchen Lokal. Ein Geschäft nach dem Anderen. Fast Foot Lokale gab es auch, aber eben kein Pub. Enttäuscht fuhr ich zum Stadion zurück. Vielleicht gab es ja dort was. Ich drehte eine Runde um das Stadion. Ein Pub konnte auch hier nicht gefunden werden. Ziemlich fad. Das Stadion lag zwischen Industrie- und Wohngebiet, umgeben von einer Autobahn und einer Bahnhofsstation. Ich stellte die Suche ein und wollte mir eine Eintrittskarte kaufen. Diesmal verstand ich, was eine andere Dame am Schalter sagte. Karten gab es nur direkt beim Eingang. So einfach wäre das. Oder hätte es sein sollen, denn die Tore zu den Rängen waren noch nicht offen. Weiter gehen. Zu meiner Überraschung konnte ich ein Lokal finden. Wie es halt so ist, durfte man dort nur mit einem bestimmten Ausweis rein. Also machte ich kehrt. 

Am Trainingsplatz von Walsall verfolgte ich ein Training des Nachwuchses. Was hätte ich sonst tun sollen bis zum Spielbeginn. Die Kinder dürften 11,12 Jahre alt gewesen sein. Auch Mädchen spielten in beiden Teams mit. Am Spielfeldrand standen die Betreuer und Eltern der Kinder. Ein Betreuer kam auch mich zu und fragte mich, welches der Kinder mir gehöre. So verwickelten wir uns in ein Gespräch. Ich erzählte ihm die Sache mit der Eintrittskarte und den verschlossenen Türen. Er versprach mir eine Eintrittskarte. Nach dem Training ging ich mit den Betreuern und den Eltern mit deren Kindern ins Stadioninnere. Ich durfte meinen Rucksack im Büro abstellen und bekam tatsächlich eine Freikarte. Ich wurde noch persönlich von 2 Betreuern auf meinen Platz gebracht. Weil das nicht genug war, bekam ich auch noch das Programmheft für 2,50 Pfund geschenkt. Schon bei der Eintrittskarte konnte ich mir 14 Pfund (21 Euro!) für dieses 4. Ligaspiel sparen. Knapp 5.000 Fans kamen zum Spiel. Walsall in Rot spielte für ihren Tabellenplatz gerecht. Sie sind mit Abstand an erster Stelle und können sicher jetzt schon für die 3. Liga planen. Grymsbi Town hielt tapfer dagegen und kam sogar zu einem Torerfolg. Das Spiel endete dennoch 2-1 für die Saddlers. Kurz vor Spielende liefen noch 3 Fans auf dem Spielfeld herum. Ein Pfiffkonzert von den anderen Fans gab es als Antwort. Die siegreiche Elf wurde noch von den Fans gefeiert. Vielleicht war der Gedanke 3. Liga schon dabei. Ich musste meinen Rucksack noch holen. 

Während das geschah, kam einer der beiden Betreuer und reichte mir einen Walsall Schal als Geschenk. Für solche Fälle war ich natürlich gerüstet und drückte ihm den Schal „Scheiß Stadionverbot“ in die Hand. Netter tausch. So, die 4 Spiele waren erledigt, die Reise selber noch lange nicht. Am Bahnhof Walsall hatte ich noch knapp eine Stunde Wartezeit. Lange dauerte die Fahrt nach Birmingham New Street nicht. Knapp nach Mitternacht war ich dort und hätte über 5 Stunden auf den Zug nach London Stansted warten müssen. Weil der Bahnhof nicht einladend wirkte und ich beim besten Willen die Nacht hier nicht verbringen wollte, schaute ich nach einer frühren Zugverbindung nach London. Die gab es auch, weil der letzte Zug nach London 20 Minuten Verspätung hatte. Mein geänderte Plan lautete, von London Euston dann weiter nach Stansted zu gelangen oder die verbleibend Stunden dieser Montagnacht in Euston zu töten. Bis der Zug in Euston ankam, hatte er schon stolze 65 Minuten Verspätung. Das Störte mich aber überhaupt nicht, weil ich noch sehr viel Zeit hatte. 

Als ich vom Zug ausstieg, es war kurz vor 2 Uhr Morgens, bildete sich eine Menschenschlange vor dem Ausgang. Aber nicht zum Hauptgebäude, sondern schon zu einem Hinterausgang. Ich wurde schön langsam sauer. Der Zug mit über einer Stunde Verspätung, die Bahnhofshalle gesperrt und dann noch die Fahrscheinkontrolle am Hinterausgang. Als ich in der Schlange weiter nach vor kam, sah ich eine Dame vorne stehen, die A4 Zetteln ausfüllte und die dann an die Fahrgäste weiter gab. Um was es ging wusste ich nicht. Ich tat nur das was die anderen Passagiere machten. Warten und weiter gehen. Als ich bei der Dame stand, fragte mich :“Where do you go?“ Im österreichischen Dialekt antwortete :“ I wü ham!“. Sie setzte den Kugelschreibe schon aufs Blatt, wollte schreiben, dann merkte sie, dass sie mich gar nicht verstanden hatte und sagte zu mir :“Where?“. Mit den Worten „Stansted Airport“ gab ich mein Ziel bekannt. So jetzt stand ich in der nächsten Menschenschlange und einem A4 Zettel und wusste noch immer nicht um was es ging. Nach dem ich einen anderen Warteten gefragt hatte was dieser Scherz soll, erklärte er mir, dass wegen der Verspätung die private Eisenbahngesellschaft Virgin Express ein Taxi nach Hause zahlen müsse. Also mir zum Flughafen. Das war mir auch Recht, denn so konnte ich mir das Kopfzerbrechen über die Weiterfahrt zum Flughafen sparen. In einem der berühmten schwarzen Londoner Taxis, ausgestattet mit Flat TV und mehreren TV Programmen, fuhren wir dann los. Irgendwo wurde dann der Passagier, der mit mir im Taxi saß, rausgelassen. 

Nach über 1 Stunden Taxifahrt im 3. Tarif, war ich gegen 3.30 am Flughafen. Die kosten von 133,20 Pfund (ca. 200 €!) übernahm die Eisenbahngesellschaft. Immerhin waren die Kosten höher als bei der Unterkunft. Ich holte mir noch was gegen meinen Durst und danach suchte ich mir eine Stelle, an der ich meine Unterkunft aufschlagen konnte. Die Flughafenhalle war, wie in der legendären Februarnacht 2006, eine riesige Schlafhalle. Zur Mittagsstunde hob ich in der schwach besetzten Maschine nach Düsseldorf ab. Beim Boarding in Düsseldorf kam mir noch ein Austria Fan entgegen, der in Deutschland geschäftlich unterwegs war. Gegen 20 Uhr war ich endlich in Wien.

FAZIT:

Beim 3. Anlauf konnte ich mein erstes Spiel in Wales sehen, dafür sah ich nur 1 von 3 Ex-Veilchen in Glasgow auflaufen. Dass ich Sylvester Stalone jemals so nahe sehen würde, konnte ich auch nie wissen. Die Beatles Stadt Liverpool konnte ich auch kulturell betrachten. Walsall wird auf Grund der Nachwuchstrainer gut in Erinnerung bleiben. Die Fahrt von Walsall nach London war sehr interessant. Negativ zu erwähnen wäre die nicht gebuchte Unterkunft in Liverpool. So musste ich für eine Nacht 90 Pfund hinblättern. Mit den Zugverbindungen auf der Insel kann man einfach nicht zufrieden sein. Die sind schrecklich. Das waren die 2 schlechten Erfahrungen, die gegenüber unzähligen schönen Erfahrungen stehen, daher kann ich beruhigt sagen, dass alles zusammen gesehen, die 5 Tage gelohnt hatten. Wann und ob ich überhaupt noch eine England Tour mache, weiß ich nicht. Immerhin habe ich schon 11 Spiele im UK gesehen und es wird Zeit für neue Herausforderungen. Heißer Kandidat für die nächste Winterpause ist Spanien. Aber vor September wird sich in dieser Planung sicher nicht viel tun.