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FC Lustenau 07 - SC/ESV Parndorf 1-1
Fr. 20.10.2006 Lustenau, Reichshofstadion, 2. Bundesliga Österreich, 2.000

Nach der unglaublichen 4-1 Heimschlappe gegen Zulte Waregem aus Belgien, begann am nächsten Tag schon früh Morgens die Reise von Ost nach Westösterreich. Wie immer wurde die sehr brav verschlafen. Dieses mal sogar bis Innsbruck! In Dornbirn stieg ich vom Zug ins Taxi um und dieses brachte mich zum Hotel in dem die Spieler und die 13 mitgereisten Fans untergebracht war. Während ich so an der Hotelbar mein Bier genoss, checkten die ersten vom Hotel aus. Was die alles an Gepäck mithatten. Unglaublich! Der Spielerbus brachte uns 2 Stunden vor Ankick nach Lustenau ins Reichshofstadion. Wo natürlich um dieser Zeit eigentlich überhaupt keiner war! So konnte man sich problemlos überall hinbewegen. 


Endlich bekam ich per Handy von Emanuel eine Zusage, dass er sich das Spiel heute auch ansehen wird. E. ist ein Fan von Schwarz/Weiß Bregenz die nun SC Bregenz heißen. Von mir aus gesehen, gehört E zur 2. Generation der Bregenz Fans, von der ich aber nicht viele kenne. Mehr kenne ich die 1. Generation. Leider geht aber von denen fast keiner mehr ins Stadion. Schade eigentlich, wenn man bedenkt, was man gemeinsam in den letzten Jahren durchgemacht hatte! Nachdem ich beim Griechen gleich neben dem Stadion für 8 Euro Spagetti fraß, ging ich mit E ins Stadion zurück. Natürlich gesellten wir uns zu den 13 Auswärtsfans. Der Fanclub Furioso zeigte zum Einlauf der Spieler eine Fahnenchoreo. Durch ein Eigentor kam die Auswärtself aus Parndorf mit 1-0 in Führung. Die Stimmung unter den 2.000 Fans, ist nicht erwähnenswert. Die Fans des ältesten Fußballklub aus Vorarlberg, machten nicht gerade eine laute Stimmung, obwohl sie sicher mit 30 Mann in ihrem Sektor vertreten waren. Durch einen Freistoß von sicher 25 Meter erzielte FC Lustenau 07 den (verdienten) Ausgleich. Mit 1 Punkt im Gepäck konnte man die Heimreise antreten. 

Nach dem Spiel suchten wir noch in Dornbirn ein Bier Lokal auf und verbrachten dort die letzten Stunden in Vorarlberg beim einem oder anderem Bier. Am Samstag kamen wir am Vormittag ins Burgenland zurück. Schon am frühen Nachmittag redete ich mich mit Dominik aus Zurndorf zusammen. Er stieg gleich auf den Vorschlag ein, in die Slowakei zu fahren um das Spiel FC Spartak Trnava – AS Trencin zu verfolgen. 

Die Fahrt bis Trnava war keine 80 km lang. Dort angekommen hatte ich gleich ein Wiedersehen mit dem saublöden Kreisverkehr. Ich hatte schon im Juni (?) dort die Ehre, zu versuchen ohne Blechschaden weiterzukommen. Das Stadion hatten wir gleich gefunden. Es ist ja immerhin mit 18.600 Plätzen das zweit größte Stadion der Slowakei. Eine Karte kostete 70,00 SKK, was ca. 2 Euro sind. Ich bot der netten Damen 5 Euro für 2 Karten an. Aber diese Dame dürfte noch nie Euroscheine gesehen haben und so lehnte sie das Einheitsgeld der Europäischen Währungsunion kaltblütig ab! Weil kein Bankomat in der Nähe war, mussten wir zum McDreck. Dort wurde ein Cheeseburger mit Euro bezahlt und als Restgeld bekamen wir  slowakischen Kronen. Zurück zur Kassa, Karten gekauft und ab in die Bruchbude. 

Abgetastet wurden wir natürlich nicht. Hätte auch wenig Sinn gehabt, denn überall liegen die Fassadeteile und sonstige Baustellenmaterialien auf dem Boden herum und warten so auf die nächste Eiszeit. Wir nahmen auf der baufälligen Tribüne hinter einem Tor ganz oben Platz. Auf dieser großen Tribüne waren auch einige Fans dabei, die als „Ultraorientiert“ bezeichnet werden könnten. Auch auf der überdachten Gegentribüne waren Stimmungsmacher untergebracht, die eigentlich die meiste Stimmung machten. Viel wird es das ganz Spiel leider nicht geben. Beim Einlaufen der Spieler flogen aus den Sektoren Toilettenpapierrollen aufs Spielfeld. Auswärtsfans waren keine anwesend. Die beiden Teams versuchten in diesen Spiel aus dem Tabellenkeller herauszukommen. Dominik und ich stellte uns auf einen minderwertigen Kick ein, aber was wir zu sehen bekamen, war mehr als österreichische Bundesliga Reif. Super Aktionen, mehr Körpereinsatz im Spiel als in unserer Bundesliga. Die Gäste aus Trenicin konnten mit 2-0 in Front gehen. Beide Tore waren sehenswert. Ich glaube das war dann auch der Pausenstand. 

In dieser Pause suchten wir die Kantine auf. Weil alles so billig war, unternahm Dominik beinahe einen Großeinkauf. Ich beließ es beim Notwendigsten. Aber beim Geschmack des Safri (?) Cola waren wir uns einig – einfach nur wegleeren. Leider musste ich auf die Toilette. Weiter möchte ich nicht drauf eingehen, ich bin nur froh dass ich ohne Krankheiten wieder rausgekommen bin. Die 2. Halbzeit begann und die Kraft der Spieler war noch nicht weg. Beide kämpften weiter und die Spieler von Spartak Trnava konnten ihre Leistung noch steigern und kamen somit zum Anschlusstreffer. Jetzt wachten die 2.000 Fans auf uns sangen gemeinsam „Spartak“. Applaus ernten die „Ultraorientierten“ als sie auf die Haupttribüne gingen und unter dem VIP Raum ein Transparent aufhängten. Leider verstehe ich kein slowakisch und deshalb war es mir nicht möglich den Spruch zu übersetzten. Trnava konnte sogar noch den Ausgleich schießen. Nicht nur die Fans wollten mehr, auch die Spieler. Sie zeigten es mit ihrer immer wieder stärker werdenden Leistung. 

Mit der Zeit wurde mir immer klar, wer der schwächste Mann am Platz war. Der Schiedsrichter hatte entweder nicht seinen besten Tag oder er kennt die Leute der Wettmafia gut. Er „übersah“ oft Situationen, die ein jeder nüchterne Mensch pfeift. Ich hatte das Spiel schon mit 2-2 abgeschrieben, aber als der Schiedsrichter dann endlich einen 11-Meter für die Heimelf gab, konnten die den vorletzten Treffer machen. Vorletzter deswegen, weil der Schuss wiederholt werden musste. Aber auch der 2. Versuch wurde versenkt. Warum diese Aktion einen 11-Meterpfiff den Schiedsrichter wert war, dürfte nicht einmal er selber wissen. Legal dürfte bei diesem Spiel nicht alles abgelaufen sein. Dennoch, die Akteure am Feld (bis auf das Schiri-Trio) haben brav gekämpft. Trnava hatte nach einen 2-0 Rückstand noch die Partie für sich entscheiden können, war kein schlechter Besuch in der slowakischen Liga. 

Kurz vor Spielenden hatte ich noch ein Gespräch mit einem Trnava Hooligan. Er erzählt mir von ihren Freundschaften zu Ostrava und den Feindschaften zu Slovan Bratislava und deren Freunde aus Brünn. Ganz intensiv hat er ein Treffen der 4 Parteien vor einigen Jahren angesprochen. Man traf sich damals mit 300 Mann bei einer Schule. Natürlich wanderten nicht gleich alle auf einmal hin, sonder immer in kleinen Gruppen auf über 2 Stunden verteilt. So hatte man verhindert dass die Polizei darüber erfährt. Ganz stolz erzählte er mir auch, dass seine Leute mit weißen T-Shirts anwesend waren, damit man sich gegenseitig auseinander kennt. Ich erzählte ihm dass ich das Spiel fürs Groundhopping nahm (diesen Ausdruck hatte er noch nie gehört und seine deutsch Kenntnisse waren für eine sinnvolle Übersetzung nicht ausreichend) und von den beinahen Vorfällen beim Spiel Nitra – Djnep. Ich erfragte was die Fans während dem Spiel mit diesen Transparent auf der Haupttribüne gemeint hatten. Hier waren abermals die deutsch Kenntnisse schuld dran, dass er mir nur irgendwie erklären konnten, dass es sich gegen den Vorstand handelte. Nach diesem Erfahrungsaustausch machten wir uns auf den Weg (in Trnava standen einige Frauen mit Handtasche bei denen Dominik große Augen machte) zurück nach Österreich und genossen noch den Samstag.
















21.10.2006 Spartak Trnava - AS Trencin